Fehlersuchmethoden
- Aktualisiert2025-08-27
- 13 Minute(n) Lesezeit
Nachfolgend wird beschrieben, wie Sie Probleme im Datenfluss eines VIs erkennen und beheben können, wenn das VI zwar ausführbar ist, jedoch nicht die erwarteten Werte ausgibt. Wenn sich die Fehler im VI nicht mit Hilfe der folgenden Verfahren beseitigen lassen, liegt möglicherweise ein Laufzeitproblem vor.
Fehler-Cluster
Die meisten integrierten VIs und Funktionen verfügen über Fehlerein- und -ausgänge. Auf diese Weise kann im Fehlerfall festgestellt werden, an welcher Stelle im Blockdiagramm der Fehler aufgetreten ist. Fehler-Cluster können in jedem beliebigen VI verwendet werden.
Bei verbundenen Fehlerparametern von VIs und Funktionen liefern die Cluster Fehler (Eingang) und Fehler (Ausgang) die folgenden Angaben:
- Status ist ein boolescher Wert, der TRUE ausgibt, wenn ein Fehler aufgetreten ist.
- Code ist eine Fehlerkennung in Form eines vorzeichenbehafteten 32-Bit-Integers. Wenn der Fehlercode nicht 0 lautet und der Status-Ausgang FALSE ausgibt, handelt es sich um eine Warnung und nicht um einen Fehler.
- Quelle gibt die Fehlerquelle in Form eines Strings an.
Warnungen
Obwohl Warnungen die Ausführung eines VIs nicht verhindern, können sie jedoch zu unerwartetem Verhalten führen. Bei der Fehlersuche in einem VI sollten Warnungen angezeigt werden. Wenn eine Warnung angezeigt wird, kann mit Hilfe des Fensters Fehlerliste die Ursache der Warnung ermittelt und das VI korrigiert werden.
Highlight-Funktion
Mit der Schaltfläche für die Highlight-Funktion (vgl. Abbildung) kann die Ausführung des VIs im Blockdiagramm sichtbar gemacht werden.
Bei aktivierter Highlight-Funktion wird mit Hilfe von Kreisen der Datenfluss im Blockdiagramm veranschaulicht. Sinnvoll ist es, zusammen mit der Highlight-Funktion die Einzelschrittausführung zu nutzen. So können Sie sehen, wie Daten von Knoten zu Knoten durch ein VI geleitet werden.
|
Hinweis Bei aktivierter Highlight-Funktion wird die Ausführungsgeschwindigkeit des VIs erheblich herabgesetzt. Prüfen Sie daher stets, wenn ein VI langsamer als erwartet ausgeführt wird, ob eventuell die Highlight-Funktion aktiviert ist. |
Wenn ein Fehlerausgang einen Fehler meldet, erscheint der Fehlercode rot eingerahmt neben dem Fehlerausgang. Wenn kein Fehler auftritt, erscheint ein grün eingerahmtes OK am Fehlerausgang.
Einzelschrittausführung
In LabVIEW besteht die Möglichkeit, sich in Einzelschritten durch das VI zu bewegen. So kann jede Aktion des laufenden VIs im Blockdiagramm verfolgt werden. Mit den Einzelschritt-Schaltflächen lässt sich die Ausführung eines VIs oder SubVIs nur im Einzelschrittmodus beeinflussen. Im Ausführungsmodus sind diese Schaltflächen deaktiviert.
Um in den Einzelschrittmodus zu wechseln, klicken Sie auf der Symbolleiste im Blockdiagramm entweder auf die Schaltfläche Überspringen oder Hineinspringen. Wenn Sie den Cursor über die Schaltflächen Überspringen, Hineinspringen oder Herausspringen bewegen, wird ein Hinweisstreifen eingeblendet, in dem der nächste Schritt nach dem Anklicken dieser Schaltfläche beschrieben wird. SubVIs können ebenfalls in Einzelschritten ausgeführt werden.
Bei der Einzelschrittausführung blinken die Knoten, um anzuzeigen, dass sie zur Ausführung bereit sind. Wenn Sie sich im Einzelschrittmodus mit aktivierter Highlight-Funktion durch ein VI bewegen, erscheint ein Ausführungssymbol (wie nachfolgend gezeigt) auf den Symbolen der SubVIs, die aktuell ausgeführt werden.
Sondenwerkzeug
Mit dem Sondenwerkzeug (vgl. Abbildung) werden während der Ausführung eines VIs Zwischenergebnisse an Verbindungsstücken angezeigt.
Das Sondenwerkzeug eignet sich besonders für komplizierte Blockdiagramme mit einer Reihe von Operationen, von denen jede falsche Ergebnisse ausgeben kann. Verwenden Sie das Sondenwerkzeug zusammen mit der Highlight-Funktion, dem Einzelschrittmodus und Haltepunkten, um festzustellen, ob und wo falsche Werte auftreten. Wenn Werte vorliegen, zeigt die Sonde diese sofort während des Einzelschrittmodus oder mit der Highlight-Funktion im Fenster Fehlersuche an. Das Gleiche gilt, wenn die Ausführung an einem Haltepunkt unterbrochen wird. Wenn die Ausführung in Einzelschritten durchlaufen oder an einem Haltepunkt angehalten wird, können Sie die Sonde auch in die gerade genutzte Verbindung einfügen und sich den weitergeleiteten Wert ansehen.
Sondentypen
Mit Hilfe einer allgemeinen Sonde, einem Anzeigeelement der Palette Elemente, einer vorhandenen, einer benutzerdefinierten oder einer selbsterstellten Sonde können den Verbindungen während der VI-Ausführung Zwischenwerte entnommen werden.
Allgemein
Mit dem herkömmlichen Sondenwerkzeug können Werte angezeigt werden, die über eine bestimmte Verbindung von einem Knoten an einen anderen übergeben werden. Um die Sonde zu aktivieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Verbindung und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Benutzerdefinierte Sonde»Allgemeine Sonde aus.
Mit der allgemeinen Sonde werden die Werte nur angezeigt. Die Sonde reagiert nicht auf die Werte.
Sofern für den entsprechenden Datentyp keine LabVIEW-Sonde oder benutzerdefinierte Sonde angegeben wurde, wird bei einem Rechtsklick auf eine Verbindung und Auswahl der Option Sonde immer die allgemeine Sonde verwendet.
Eine benutzerdefinierte Sonde kann wie ein VI auf Fehler untersucht werden. Allerdings kann mit der Sonde keine Fehlersuche im eigenen Blockdiagramm oder in eigenen SubVIs durchgeführt werden. Zur Fehlersuche in Sonden benötigen Sie die allgemeine Sonde.
Anzeige von Werten über Anzeigeelemente
Die Werte, die über ein bestimmtes Verbindungsstück an einen Knoten übergeben werden, können auch mittels eines Anzeigeelements sichtbar gemacht werden. Für numerische Werte kann in der Sonde beispielsweise ein Diagramm verwendet werden. Um das gewünschte Anzeigeelement auszuwählen, klicken Sie einen Verbindungsstrang mit der rechten Maustaste an und wählen Sie aus dem Kontextmenü Benutzerdef. Sonde»Elemente aus. Sie können auch über die Option Element auswählen auf der Elemente-Palette benutzerdefinierte Elemente oder Typdefinitionen auswählen, die auf dem Computer oder einem gemeinsam genutzten Serververzeichnis gespeichert sind. Wenn mit Typdefinitionen Zwischenergebnisse abgefragt werden, behandelt LabVIEW die Typdefinitionen wie benutzerdefinierte Elemente.
Eine Anzeige kann nur in eine Verbindung eingefügt werden, wenn ihr Datentyp mit dem der Verbindung übereinstimmt.
LabVIEW-Sonden
LabVIEW Sonden sind VIs, die umfassende Informationen über die Werte ausgeben, die an einem bestimmten Verbindungsstück an einen Knoten übergeben werden. So gibt zum Beispiel die Sonde für VI-Referenzen den VI-Namen, VI-Pfad und den Hexadezimalwert der entsprechenden Referenz aus. Mit LabVIEW-Sonden kann auch auf das Zwischenergebnis an einer Verbindung reagiert werden. So können zum Beispiel mit einer Fehlersonde oder einem Fehler-Cluster der Status, der Code, die Quelle und die Beschreibung eines Fehlers angezeigt werden und es kann festgelegt werden, ob beim Auftreten eines Fehlers oder einer Warnung ein bedingter Haltepunkt gesetzt werden soll.
Die LabVIEW-Sonden werden im oberen Bereich des Kontextmenüs Benutzerdefinierte Sonde aufgeführt. Klicken Sie zur Auswahl einer LabVIEW-Sonde mit der rechten Maustaste auf eine Verbindung und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Benutzerdefinierte Sonde aus. Es werden immer nur die Sonden angezeigt, die zum jeweiligen Datentyp der Verbindung passen.
Benutzerdefinierte Sonden
Im Dialogfeld Neue Sonde erstellen können Sie Sonden erstellen oder vorhandene Sonden an Ihre Bedürfnisse anpassen. Zur Anzeige des Dialogfelds Neue Sonde erstellen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf eine Verbindung und wählen Sie Benutzerdefinierte Sonde»Neu aus dem Kontextmenü. Wenn Sie Zwischenwerte im Blockdiagramm auf eine andere Weise entnehmen möchten als mit den in LabVIEW enthaltenen Sonden, lässt sich eine Sonde auch individuell erstellen. Der Datentyp der neuen Sonde entspricht dem Datentyp der dazugehörigen Verbindung. Um die von Ihnen erstellte Sonde zu bearbeiten, muss sie von dem Verzeichnis aus geöffnet werden, in dem sie gespeichert wurde.
Nachdem entweder über das Kontextmenü Benutzerdefinierte Sonde, die Palettenkategorie Element auswählen auf der Palette oder mit Hilfe des Dialogfelds Neue Sonde erstellen eine Sonde ausgewählt oder erstellt wurde, wird diese für den jeweiligen Datentyp als Standardeinstellung verwendet und bei der Auswahl der Option Sonde im Kontextmenü geladen. Es wird immer die zum Datentyp der Verbindung passende Sonde geladen. Das heißt, mit einer Sonde für Fließkommawerte mit doppelter Genauigkeit können keine vorzeichenlosen 32-Bit-Integer-Werte dargestellt werden, auch wenn eine Konvertierung dieser Werte in LabVIEW möglich wäre.
Abtastsonden
(FPGA-Modul) Verwenden Sie Abtastsonden in Host-VIs oder FPGA-VIs zur Überprüfung von Zwischenergebnissen an Verbindungen, während ein VI ausgeführt wird, und zur Anzeige von zeitabhängigen Veränderungen bei Signaldaten, wie etwa bei der Fehlersuche in Signalen einer Single-Cycle Timed Loop.
Bei der Verwendung einer Abtastsonde in einem Host-VI muss eine Timing-Quelle ("sampling source") für die Sonde angegeben werden. Diese bestimmt, in welchem Rhythmus LabVIEW Daten von den Sonden abfragt. Je nachdem, ob Abtastsonden in Host-VIs oder FPGA-VIs verwendet werden, können While-Schleifen, For-Schleifen oder der simulierte FPGA-Takt als Timing-Quelle für die Sonden verwendet werden.
Haltepunkte
Mit dem Haltepunktwerkzeug (vgl. Abbildung) werden Haltepunkte an VIs, Knoten oder Verbindungen eingefügt, so dass die VI-Ausführung an der betreffenden Stelle unterbrochen wird.
Beim Einfügen eines Haltepunkts an einer Verbindung wird die Ausführung unterbrochen, wenn die Daten die Verbindung passiert haben, und die Pause-Schaltfläche wird rot angezeigt. Um die Ausführung zu unterbrechen, nachdem alle Knoten im Blockdiagramm ausgeführt wurden, setzen Sie einen Haltepunkt in das Blockdiagramm. Der Rand des Blockdiagramms wird rot angezeigt und blinkt, um den eingefügten Haltepunkt anzuzeigen.
Beim Erreichen eines Haltepunkts wird das Blockdiagramm in den Vordergrund gebracht und die betreffende Stelle hervorgehoben. Wenn Sie den Cursor über einem bestehenden Haltepunkt bewegen, wird die schwarze Fläche im Haltepunkt-Cursor weiß.
Wenn das VI während der Ausführung an einen Haltepunkt gelangt, hält es an und die Schaltfläche Pause wird rot angezeigt. Außerdem blinken der Hintergrund des VIs und der Rahmen. Sie können nun folgendermaßen vorgehen:
- Setzen Sie die Ausführung mit Hilfe der Einzelschrittschaltflächen schrittweise fort.
- Überprüfen Sie die Zwischenwerte an den Sonden, die Sie bereits vor der VI-Ausführung an den Verbindungen eingefügt haben.
- Überprüfen Sie die Zwischenwerte an den Sonden, die nach dem Starten des VIs eingefügt wurden, falls Sie die Option Verbindungswerte speichern aktiviert haben.
- Ändern Sie die Werte von Bedienelementen auf dem Frontpanel.
- Informieren Sie sich mit Hilfe des Pulldown-Menüs Aufrufliste über die VIs, die das an einem Haltepunkt angehaltene VI aufrufen.
- Klicken Sie auf die Schaltfläche Pause, um die Ausführung bis zum nächsten Haltepunkt oder bis zum Ende des VIs fortzusetzen.
Die Haltepunkte werden mit dem entsprechenden VI gespeichert. Sie sind jedoch nur aktiv, wenn das VI ausgeführt wird. Manchmal kann es nützlich sein, einen Haltepunkt zu speichern, statt ihn zu entfernen und neu zu erstellen. Möglicherweise möchten Sie aber nicht, dass alle Haltepunkte jedes Mal aktiv sind, die wenn das VI ausgeführt wird. Deaktivieren Sie deshalb Haltepunkte, so dass sie die Ausführung des VIs nicht unterbrechen. Mit Hilfe des Fensters Fehlersuche lassen sich vorhandene Haltepunkte deaktivieren, aktivieren, löschen oder suchen. Öffnen Sie das Fenster Fehlersuche. Wählen Sie dazu Ansicht»Fehlersuchfenster aus oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Blockdiagrammobjekt und wählen Sie Haltepunkt aus dem Kontextmenü aus.
Sie können Haltepunkte einzeln oder in der gesamten VI-Hierarchie entfernen.
Hervorhebung von Haltepunkten in LabVIEW
Wie Haltepunkte hervorgehoben werden und wann die Ausführung angehalten wird, richtet sich danach, wo sich die Haltepunkte im Blockdiagramm befinden. Haltepunkte können an Strukturen, Knoten und Verbindungen eingefügt werden.
Haltepunkt an Strukturen
In der folgenden Abbildung sehen Sie eine For-Schleife mit einem Haltepunkt. Das VI hält an, bevor die Ausführung der gesamten Schleife abgeschlossen ist. Der Haltepunkt wird durch einen roten Rahmen um das Blockdiagramm hervorgehoben. Wenn sich das Blockdiagramm innerhalb einer Struktur befindet, wird diese rot umrandet. Die Ausführung wird angehalten, nachdem alle Knoten im Blockdiagramm ausgeführt wurden. Wenn sich ein Haltepunkt in einer Schleifenstruktur befindet, erfolgt die Pause nach jedem Schleifendurchlauf.
Haltepunkt an Knoten
In der folgenden Abbildung sehen Sie einen Haltepunkt an der Funktion "Inkrementieren", der dafür sorgt, dass das VI angehalten wird, bevor die Funktion ausgeführt wird. Ein weiterer Haltepunkt befindet sich am Verbindungsstück nach der Funktion "Multiplizieren", so dass das VI nach Ausführung der Funktion erneut anhält. Der Haltepunkt wird durch einen roten Rahmen um den Knoten hervorgehoben. Die Ausführung wird angehalten, kurz bevor der Knoten ausgeführt wird. Sie können mit dem Sonden-Werkzeug alle Eingangssignale in den Knoten überprüfen.
Haltepunkt an Verbindungen
In der folgenden Abbildung wird ein Haltepunkt an einem Verbindungsstück mit angefügter Sonde gezeigt. Wenn Sie die Option Verbindungswerte speichern ausgewählt haben und mit dem Cursor über eine Verbindung fahren, erscheint ein Hinweisstreifen, der den Datenwert der Verbindung enthält. Die Ausführung wird angehalten, nachdem Daten durch die Verbindung geleitet wurden und die Sonde die Daten des aktuellen Durchlaufs anzeigt. Der Haltepunkt wird durch einen roten Punkt in der Mitte der Verbindung hervorgehoben. Wenn Sie eine Sonde in das Verbindungsstück setzen, wird sie auch rot umrandet.
Deaktivierter Haltepunkt
In der folgenden Abbildung sehen Sie Haltepunkte in der For-Schleife und einen Inkrementieren-Knoten. Alle Haltepunkte sind deaktiviert, d. h. das VI hält an keinem der Haltepunkte an. Der rote Rahmen um die Blockdiagrammobjekte ist dünner als gewöhnlich, um anzuzeigen, dass der Haltepunkt deaktiviert ist. Wenn Sie die Haltepunkte aktivieren, wird der rote Rahmen wieder dicker angezeigt, wie in den vorherigen Abbildungen.
Unterbrechen der Ausführung
Die Ausführung eines SubVIs kann unterbrochen werden, um Werte von Bedien- und Anzeigeelementen zu ändern, zum Ausführungsbeginn zurückzukehren oder um festzulegen, wie oft das SubVI vor der Rückkehr zum aufrufenden Objekt ausgeführt werden soll. Sie können LabVIEW so einstellen, dass alle aufgerufenen SubVIs nach dem Start unterbrochen werden, oder Sie können einen bestimmten Aufruf eines SubVIs unterbrechen.
Um ein SubVI bei jedem Aufruf vorübergehend zu stoppen, öffnen Sie das SubVI und wählen Sie Ausführen»Bei Aufruf anhalten. Die Ausführung des SubVIs wird dann automatisch vorübergehend gestoppt, wenn es von einem anderen VI aufgerufen wird. Wenn Sie diesen Menüpunkt im Einzelschrittmodus wählen, wird die Ausführung des SubVIs nicht sofort unterbrochen. Das SubVI wird erst unterbrochen, wenn es aufgerufen wird.
Um ein SubVI bei einem bestimmten Aufruf vorübergehend zu stoppen, klicken Sie im Blockdiagramm mit der rechten Maustaste auf den SubVI-Knoten und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option SubVI-Einstellungen aus. Aktivieren Sie die Option Bei Aufruf anhalten. Die Ausführung wird dann nur bei diesem Exemplar des SubVIs unterbrochen.
Ob die Ausführung eines VIs durch die Pause-Schaltfläche angehalten oder beim Aufruf temporär gestoppt wurde, sehen Sie im Fenster VI-Hierarchie unter Ansicht»VI-Hierarchie anzeigen. Ein Pfeil (vgl. Abbildung) zeigt an, dass ein VI im regulären oder im Einzelschrittmodus ausgeführt wird.
VIs, die durch die Pause-Schaltfläche oder bei ihrem Aufruf angehalten werden, sind durch ein Pause-Symbol gekennzeichnet.
Ein VI, dessen Ausführung beim Aufruf angehalten wird, ist entweder durch ein grünes Pause-Symbol oder ein weißes Symbol mit schwarzem Rand gekennzeichnet. Wenn die Ausführung eines VIs durch die Pause-Schaltfläche angehalten wurde, wird dies durch ein rotes Pause-Symbol oder ein ausgefülltes Symbol in Schwarz/Weiß symbolisiert. Ein vorübergehend unterbrochenes VI wird durch ein Ausrufezeichen gekennzeichnet (vgl. Abbildung).
Ein VI kann gleichzeitig durch die Pause-Schaltfläche angehalten und bei Aufruf unterbrochen sein.
Ermitteln des aktuell ausgeführten SubVI-Exemplars
Wenn die Ausführung eines SubVIs angehalten wird, werden im Pulldown-Menü Aufrufkette angefangen vom VI der obersten Ebene bis zum SubVI alle VIs aufgeführt, die eine Aufrufkette bilden. Die Liste ist nicht mit der Option Durchsuchen»Aufrufer dieses VIs gleichzusetzen, denn mit dieser Option werden alle aufrufenden VIs aufgeführt – ungeachtet dessen, ob sie aktuell ausgeführt werden oder nicht. Wenn das Blockdiagramm mehrere Exemplare des SubVIs enthält, kann mit dem Menü Aufrufkette das aktuelle Exemplar des SubVIs ermittelt werden. Wenn Sie ein VI aus dem Menü Aufrufkette wählen, wird dessen Blockdiagramm geöffnet, und LabVIEW hebt das VI hervor, welches das aktuelle SubVI aufgerufen hat.
Die Liste der Aufrufe zwischen den aktuellen VI und dem Haupt-VI kann auch mit der Funktion Aufrufkette ermittelt werden.
Fehlersuche in Blockdiagrammabschnitten
VIs lassen sich auch ausführen, während ein Abschnitt des Blockdiagramms deaktiviert ist, ähnlich dem Deaktivieren oder Auskommentieren eines Programmabschnitts bei befehlsorientierten Programmiersprachen. Auf diese Weise lässt sich feststellen, ob das VI ohne den entsprechenden Abschnitt bessere Leistungen zeigt. Fügen Sie den Abschnitt, der deaktiviert werden soll, in die Diagrammdeaktivierungsstruktur ein.
Sie können auch einen Codeabschnitt auf Fehler untersuchen, um das Problem zu finden. Zum Untersuchen eines Codeabschnitts auf Fehler fügen Sie den entsprechenden Abschnitt in eine bedingte Deaktivierungsstruktur ein.
Instrumentierung
Wenn Sonden, Haltepunkte oder die Highlight-Funktion sehr lange zur Fehlersuche in einem VI benötigen, erstellen Sie ein Instrumentierungs-VI. Mit Hilfe eines Instrumentierungs-VIs können Sie die VI-Ausführung beobachten und das Problem beheben.
Programmieren Sie das Instrumentierungs-VI so, dass es Daten vom zu untersuchenden VI ausliest und ein Protokoll mit den Ergebnissen erstellt. Legen Sie im Instrumentierungs-VI den Codeabschnitt, der auf Fehler untersucht werden soll, und den Pfad zum VI fest und fügen Sie einen Zeitstempel ein.
Ein Instrumentierungs-VI ist vergleichbar mit dem Desktop Execution Trace Toolkit. Es zeigt die Ausführungsreihenfolge der Daten im Blockdiagramm an.
Prüfen der Arbeitsweise von Objekten
Zusätzlich zur Verwendung von Fehlersuchwerkzeugen können Sie Probleme im Datenfluss eines VIs nach folgender Systematik suchen und beheben:
- Prüfen Sie die Darstellung von Bedien- und Anzeigeelementen auf Überlauf. Ein solcher Überlauf kann auftreten, wenn beispielsweise Fließkommawerte in Integer oder Integer in kleinere Integer konvertiert werden. Ein Beispiel ist das Verbinden eines 16-Bit-Integers mit einer Funktion, die nur 8-Bit-Integer akzeptiert. Die Funktion konvertiert dann den 16-Bit-Integer in eine 8-Bit-Darstellung und dies kann zu Datenverlust führen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt Erkennen undefinierter Werte.
- Überprüfen Sie, ob die Daten des VI oder der Funktion möglicherweise undefiniert sind. Das ist oft bei numerischen Werten der Fall. So kann zum Beispiel an einer Stelle im VI eine Division durch 0 auftreten, die zur Ausgabe "Inf (Unendlich)" führt, wenn von nachfolgenden Funktionen und SubVIs aber ein Zahlenwert erwartet wird.
- Stellen Sie sicher, dass For-Schleifen wie gewünscht ausgeführt und keine leeren Arrays erzeugt werden. Weitere Informationen finden Sie unter Highlight-Funktion und Erkennen undefinierter Werte.
- Die Initialisierung der Schieberegister muss korrekt ausgeführt werden, damit Daten von den Schieberegistern Daten nicht von einer Schleifenausführung zur nächsten gespeichert werden.
- Überprüfen Sie die Reihenfolge der Cluster-Elemente an den Ausgangs- und Endpunkten. Zwar können bei der Bearbeitung eines VIs uneinheitliche Datentypen und Cluster-Größen erkannt werden, jedoch keine Unstimmigkeiten zwischen Elementen des gleichen Typs.
- Vergewissern Sie sich, dass das VI keine versteckten SubVIs enthält. Das kann vorkommen, wenn Sie zwei SubVIs versehentlich übereinander eingefügt oder eine Struktur verkleinert haben, ohne auf das SubVI zu achten. Sie können die Anzahl der verwendeten SubVIs auch mit den Ergebnissen von Ansicht»Beziehungen ermitteln»SubVIs dieses VIs und Ansicht»Beziehungen ermitteln»Ungeöffnete SubVIs überprüfen, um festzustellen, ob noch weitere SubVIs vorhanden sind.
- Wählen Sie zur Suche nach nicht verbundenen SubVIs Ansicht»VI-Hierarchie. Anders als bei unverbundenen Funktionen kommt es bei unverbundenen VIs nicht immer zu Fehlern – es sei denn, ein Eingang des VIs ist so eingestellt, dass er verbunden werden muss, damit das VI funktionstüchtig ist. Wenn Sie versehentlich ein SubVI in ein Blockdiagramm eingefügt haben und dieses mit keiner anderen Komponente im Blockdiagramm verbunden ist, wird es parallel zu den anderen Code-Abschnitten des Blockdiagramms ausgeführt. Das VI führt also zusätzliche Funktionen aus, die unter Umständen nicht erforderlich sind.
- Überprüfen Sie anhand der Kontexthilfe die Richtigkeit der Standardwerte für jede Funktion und jedes SubVI im Blockdiagramm. Wenn lediglich empfohlene oder optionale Eingänge von VIs und Funktionen nicht verbunden sind, werden deren Standardwerte verwendet. Der Wert eines booleschen Eingabeelements, das nicht verbunden ist, kann beispielsweise immer TRUE lauten.