Erfordert: Application Builder oder Professional Development System

Sie können ein LabVIEW-Projekt in einen Installationsdatenträger mit Ihrer Anwendung zur Verwendung auf anderen Computern und mit anderen Programmiersprachen konvertieren. In diesem Dokument finden Sie schrittweise Anleitungen zum Erstellen der folgenden Anwendungstypen:

  • Eigenständige Anwendungen
  • Installationsprogramme
  • .NET Framework-Assemblys
  • Pakete
  • Komprimierte Projektbibliotheken
  • DLLs
  • Quellcodepakete
  • Zip-Dateien

Vorbereitung zum Erstellen der Anwendung

  1. Öffnen Sie das LabVIEW-Projekt, in dem Sie eine Anwendung erstellen möchten. Eine Anwendung muss auf Projektbasis erstellt werden, anstatt auf Basis eines individuellen VIs.
  2. Speichern Sie das gesamte Projekt, um sicherzustellen, dass alle VIs in der aktuellen Version von LabVIEW gespeichert sind.
  3. Überprüfen Sie die Einstellungen im Dialogfeld Eigenschaften für VI für jedes einzelne VI. Wenn Sie Ihre Anwendung zu Distributionszwecken erstellen, gehen Sie sicher, dass die Einstellungen im Dialogfeld Eigenschaften für VI auf die erzeugte Version Ihrer VIs zutreffen. Wenn Sie beispielsweise die Darstellung Ihrer erzeugten Anwendung verbessern wollen, verifizieren Sie die Einstellungen auf den folgenden Seiten des Dialogfelds Eigenschaften für VI:
    Hinweis Wenn Ihre Anwendung VIs enthält, die vom kompilierten Code getrennt sind, können Sie die Einstellungen für diese VIs auf der Seite Einstellungen der Quelldateien im Dialogfeld Eigenschaften für die Anwendung konfigurieren.
  4. Verifizieren Sie, dass sich die in der Entwicklungsumgebung benutzten Pfade auf den Zielcomputern korrekt verhalten. Falls das Projekt VIs dynamisch lädt, verwenden Sie relative Pfade anstelle von absoluten Pfaden, um den Speicherort eines VIs zu bestimmen. Da Dateihierarchien sich von Computer zu Computer unterscheiden können, stellen relative Pfade sicher, dass die Pfade sowohl in der Entwicklungsumgebung als auch auf Zielcomputern, auf denen die Anwendung ausgeführt wird, funktionieren.
    Hinweis Falls Ihre Anwendung das Datei-Layout von LabVIEW 8.x benutzt, müssen Sie eventuell einen anderen relativen Pfad auf dem Zielcomputer als in der Entwicklungsumgebung verwenden.
    Geben Sie den Speicherort für erzeugte Dateien auf der Seite Ziele des Eigenschaftendialogs für die zu erstellende Build-Spezifikation an.
  5. Verifizieren Sie, dass die Funktion "Pfad des aktuellen VIs" den gewünschten Pfad angibt. In einer Anwendung oder DLL gibt die Funktion "Pfad des aktuellen VIs" den Pfad des VIs in der Anwendung an und behandelt die Anwendung wie eine LLB. So würde die Funktion zum Beispiel, wenn ein VI mit dem Namen muster.vi in der erstellten Anwendung enthalten sein soll, den Pfad C:\..\Application.exe\muster.vi ausgeben, wobei C:\..\Application.exe für den Pfad der Anwendung und deren Dateinamen steht.
  6. Stellen Sie sicher, dass die Eigenschaften und Methoden von VI-Servern wie erwartet in der LabVIEW-Runtime-Engine funktionieren. Die LabVIEW-Runtime-Engine kann einige Eigenschaften und Methoden von VI-Servern nicht unterstützen. Diese Eigenschaften und Methoden sollten daher nicht in den VIs verwendet werden, die in einer eigenständigen Anwendung oder DLL enthalten sind. Sie können den Test für die Built Application Compatibility aus dem VI Analyzer Toolkit herunterladen, um sicherzustellen, dass die Eigenschaften für VI-Server mit der LabVIEW-Runtime-Engine kompatibel sind.

Konfigurieren der Spezifikationen für eine ausführbare Anwendung

Hinweis Wenn Sie ein benutzerdefiniertes Laufzeitmenü für ein Frontpanel-Element als separates Laufzeitmenü oder als .rtm-Datei speichern und dieses Element in einem Build verwenden möchten, müssen Sie die .rtm-Datei dem Listenfeld Immer enthalten auf der Seite Quelldateien im Dialogfeld Eigenschaften Ihrer Anwendung hinzufügen.
  1. Erstellen Sie die Build-Spezifikation. Erweitern Sie Mein Computer im Fenster Projekt-Explorer. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Build-Spezifikationen und wählen Sie aus dem Kontextmenü Neu»Anwendung, um das DialogfeldEigenschaften für Ihren Anwendungstyp anzuzeigen. Wenn die Build-Spezifikationen vorher aus dem Projekt-Explorer ausgeblendet wurden, müssen Sie sie wieder einblenden.
  2. Im Dialogfeld "Eigenschaften" für Ihre Anwendung werden die erforderlichen Seiten der Build-Spezifikation konfiguriert.
    Hinweis Wenn Sie einen Anwendungstyp in ein Installationsprogramm aufnehmen möchten, stellen Sie sicher, dass alle Dateien in der Anwendung relativ zum Hauptzielpfad der Anwendung sind. Andernfalls wird das Installationsprogramm die Ursprungsdateistruktur umorganisieren, wenn Sie den zu übertragenden Build der Anwendung in ein Installationsprogramm aufnehmen, indem alle Dateien, die nicht relativ zum Hauptzielpfad sind, verschoben werden. Sie können den Hauptzielpfad für jede Art von Anwendung auf der Seite Ziele im Dialogfeld Eigenschaften für die Anwendung bestimmen.
    Wählen Sie den zu erstellenden Anwendungstyp aus der folgenden Liste aus:

    Ausführbare Anwendung

    Installationsprogramm

    .NET-Interop-Assembly

    Wenn .NET Framework 4.0 auf Ihrem Computer installiert ist, können Sie zum Erstellen einer .NET-Interop-Assembly den Application Builder verwenden.

    Paket

    Komprimierte Projektbibliothek

    DLL

    Quellcodepaket

    Zip-Datei

    • Erforderliche Konfigurationen
    • Empfohlene Konfigurationen
    • Weitere Informationen
      • Wenn Sie die Option Gesamtes Projekt in ZIP-Datei in der Seite Quelldateien des Dialogfelds Eigenschaften für Zip-Datei wählen, führt LabVIEW nicht automatisch Ausgänge anderer Build-Spezifikationen in der Struktur Einbezogene Objekte auf. Sie können der Zip-Datei mit Hilfe der Pfeiltasten ein Quellcodepaket, eine DLL oder Anwendung hinzufügen.
      • Ausgänge der Zip- oder Installer-Build-Spezifikationen erscheinen nicht in der Baumstruktur Projektdateien auf der Seite Quelldateien. Um die Zip-Datei um eine weitere Zip-Datei oder einen Installer zu erweitern, fügen Sie dem LabVIEW-Projekt die gewünschte Datei unter dem Zielsystem hinzu, unter dem die Zip-Datei erstellt wird.
      • Mit Hilfe der Zip-VIs oder dem VI Erstellen können Sie Zip-Dateien programmatisch erstellen. Zur Verwendung von Zip-VIs müssen Sie den relativen Pfad aller Dateien kennen, die in die Zip-Datei aufgenommen werden sollen.
  3. Dynamisch geladene VIs sollen spezifisch in den Build-Spezifikationen enthalten sein.

    Wenn ein VI andere VIs dynamisch durch den VI-Server lädt, oder ein dynamisch geladenes VI über Aufruf über Referenz oder Asynchronen Aufruf starten aufruft, müssen Sie diese VIs im Listenfeld Immer enthalten auf der Seite Quelldateien im Dialogfeld Eigenschaften für Ihre Anwendung hinzufügen.

    Sie können dynamisch geladene VIs an eine Anwendung übertragen, indem Sie sie in ein Quellcodepaket aufnehmen
  4. Speichern Sie die aktualisierten Einstellungen für Ihre Build-Spezifikation. Klicken Sie auf OK, um die Einstellungen der Build-Spezifikationen im Projekt zu aktualisieren und das Dialogfeld zu schließen. Der Name der Build-Spezifikation wird im Projekt unter Build-Spezifikationen angezeigt. Um an einer Build-Spezifikation gemachte Änderungen zu speichern müssen Sie das Projekt, das die Build-Spezifikation enthält, speichern.

Erstellen der Anwendung

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen der Build-Spezifikation der zu erstellenden Anwendung und wählen Sie Erstellen aus dem Kontextmenü. Sie können eine Anwendung auch programmatisch mit dem VI Erstellen oder mit der Kommandozeilenoperation ExecuteBuildSpec erstellen.

Hinweis Verwenden Sie die Vorschau, um sicherzustellen, dass Ihre Anwendung korrekt dargestellt wird. Auf der Seite Vorschau im Dialogfeld Eigenschaften für Ihre Anwendung, klicken Sie auf die Schaltfläche Vorschau erzeugen, um die erstellten Dateien für Ihre Anwendung anzuzeigen.

Bereitstellen der erstellten Anwendung

  1. Stellen Sie sicher, dass der Computer, auf dem die Anwendung ausgeführt werden soll, Zugriff auf die LabVIEW-Runtime-Engine hat. Die LabVIEW-Runtime Engine muss auf jedem Computer installiert sein, auf dem eine eigenständige LabVIEW-Anwendung oder -DLL ausgeführt werden soll. Die LabVIEW-Runtime-Engine kann zusammen mit der Anwendung oder DLL weitergegeben werden. (Windows) Die LabVIEW-Runtime-Engine kann auch in ein Installationsprogramm einbezogen werden.
  2. Geben Sie rechtliche Informationen an den Endnutzer weiter. Wenn Sie Installationsprogramme verwenden, um Ihre Anwendungen bereitzustellen, geben Sie Informationen zu individuellen Lizenzverträgen auf der Seite Dialogfeldinformationen im Dialogfeld Eigenschaften für Installer an. Lesen Sie auf <National Instruments>\Legal Information.txt die Informationen zum Hinzufügen von Rechtshinweisen zu Installationsprogrammen, die mit Hilfe von NI-Produkten erzeugt werden
  3. Tipps für die Distribution von LabVIEW-Anwendungen finden Sie in der folgenden Tabelle.
    Aktion Vorteil
    Um zu verifizieren, dass die Anwendung korrekt arbeitet, markieren Sie das Auswahlfeld Fehlersuche aktivieren auf der Seite Fortgeschritten im Dialogfeld Eigenschaften für Ihre Anwendung. Sie können auch mit einer erstellten Anwendung verbinden, indem Sie Ausführen»Fehlersuche in Anwendung oder DLL. wählen. Stellen Sie beim Testen einer erstellten Anwendung sicher, dass die Funktionsweise in der Entwicklungsumgebung mit der Verteilungsumgebung übereinstimmt.
    Nachdem Sie Ihre Anwendung getestet haben, deaktivieren Sie die Fehlersuche für Ihre VIs. Das Deaktivieren der Fehlersuche in VIs kann die Dateigröße reduzieren und die Ausführungsgeschwindigkeit verbessern.
    Erstellen Sie ein Informationsdialogfeld (Über...) für die Anwendung. Die meisten professionellen Anwendungen haben ein Dialogfeld Über für allgemeine Informationen zur Anwendung wie Version, Copyright, and Support-Informationen.
    Wenn sich die Sprache Ihres Endbenutzers von der Ursprungssprache der Anwendung unterscheidet, können Sie die Spacheinstellungen auf der Seite Sprachen des Laufzeitsystems im Dialogfeld Eigenschaften für Ihre Anwendung anpassen. Dialogfelder und Menüs einer Anwendung passen sich nach einer Übertragung an die Sprache des Betriebssystems, auf dem die Anwendung ausgeführt wird, an. Der Text und die von Ihnen eingefügten Elemente verbleiben jedoch in der Sprache des Betriebssystems, auf dem die Anwendung ursprünglich erstellt wurde.

    Per Voreinstellung arbeitet die Build-Spezifikation für eigenständige Anwendungen und DLLs mit den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch und Chinesisch (vereinfacht).

    Wenn Ihre Anwendung denselben VI-Serverport wie eine andere Anwendung verwendet, erstellen Sie eine benutzerdefinierte Konfigurationsdatei. Beim zeitgleichen Ausführen mit einer anderen Anwendung, die den VI-Server ebenfalls benötigt, kann der VI-Server nicht ausführen und LabVIEW zeigt keine Warnung an.
    Übertragen Sie zusammen mit Ihrer Anwendung eine benutzerdefinierte Konfigurationsdatei. Um sicherzustellen, dass die Anwendung immer mit gewissen Einstellungen zur LabVIEW-Umgebung ausführt, können Sie diese Einstellungen erhalten und weitergeben, indem Sie eine benutzerdefinierte Konfigurationsdatei oder Präferenzdatei mit Ihrer Anwendung zusammen übertragen.