Verwenden von Build-Spezifikationen
- Aktualisiert2025-08-27
- 4 Minute(n) Lesezeit
Mit Hilfe der Build-Spezifikationen im Projekt-Explorer können Sie Spezifikationen für LabVIEW-Builds erstellen und konfigurieren. Eine Build-Spezifikation enthält alle Einstellungen zu einem Build, z. B. die benötigten Dateien, die zu erstellenden Verzeichnisse oder die benötigten VI-Einstellungen. In der folgenden Tabelle werden die LabVIEW-Anforderungen für die jeweilige Build-Spezifikation aufgelistet.
| Build-Spezifikation | Erfordert |
|---|---|
| Anwendung (EXE) | Application Builder oder Professional Development System |
| Installationsprogramme | Application Builder oder Professional Development System |
| .NET Framework-Assemblys | Application Builder oder Professional Development System |
| Pakete | Application Builder oder Professional Development System |
| Komprimierte Bibliotheken | Application Builder oder Professional Development System |
| DLLs | Application Builder oder Professional Development System |
| Quellcodepakete | Base Development System oder Full Development System |
| Webdienste | Base Development System oder Full Development System |
| Zip-Dateien | Application Builder oder Professional Development System |
Mit Hilfe der Build-Spezifikationen können Sie den gewünschten Build-Spezifikationstyp an Ihre Anforderungen anpassen. Jedes Dialogfeld und die darin befindlichen Seiten sind auf unterschiedliche Typen von Build-Spezifikationen zugeschnitten. Bei Anwendungen können Sie z. B. im Dialogfeld Eigenschaften für Anwendung das VI auswählen, das nach dem Öffnen ausgeführt werden soll, und die VIs, die immer in der Anwendung enthalten sein sollen.
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Hinweis Wenn die Build-Spezifikationen vorher aus dem Projekt-Explorer ausgeblendet wurden, müssen Sie sie wieder einblenden, damit sie im Projekt-Explorer angezeigt werden. |
Folgende Build-Spezifikationen können erstellt und konfiguriert werden:
- Eigenständige Anwendungen—Mit eigenständigen Anwendungen können Sie anderen Benutzern ausführbare VIs zur Verfügung stellen. Anwendungen sind dann nützlich, wenn Benutzer VIs ausführen sollen, ohne das LabVIEW Development System zu installieren. Für eigenständige Anwendungen wird die LabVIEW-Runtime-Engine benötigt. (Windows) Anwendungen haben die Erweiterung .exe. (macOS) Anwendungen haben die Erweiterung .app.
- Installationsprogramme—(Windows) Mit Installationsprogrammen können Sie die mit dem Application Builder erstellten Anwendungen, DLLs und Quellcodepakete an andere Benutzer weitergeben. Installationsprogramme mit der LabVIEW-Runtime-Engine haben den Vorteil, dass LabVIEW zur Ausführung der Programme oder DLLs nicht installiert werden muss.
- .NET-Framework-Assemblys—(Windows) Komprimieren Sie VIs für das Microsoft .NET Framework mit Hilfe von .NET Framework-Assemblys. .NET Framework-Assemblys können nur bei installiertem .NET Framework 4.0 mit dem Application Builder erstellt werden.
- Pakete—(Windows) Verwenden Sie Pakete, um Quellcode, komprimierte Projektbibliotheken, DLLs, .NET-Assemblys oder ausführbare Dateien an Empfänger zu verteilen. Sie können Pakete mit Hilfe des NI-Paketmanagers oder SystemLink an Empfänger verteilen. Die Empfänger können mit Hilfe des Paketmanagers oder SystemLink einen Feed abonnieren, mit dem die Pakete gesucht und installiert werden können. Pakete haben die Dateierweiterung *.nipkg . (NI Linux Real-Time) Bei installiertem LabVIEW Real-Time Module können opkg-Pakete (*.ipk) auch auf NI Linux Real-Time-Zielsystemen erstellt werden. Empfänger können Pakete über SystemLink oder über die Kommandozeile auf dem NI-Linux-Real-Time-Zielsystem installieren. Der Paketmanager unterstützt keine *.ipk-Dateien.
- Komprimierte Projektbibliotheken—Dienen zum Komprimieren von mehreren Dateien in eine Datei. Beim Übertragen von VIs in einer komprimierten Bibliothek wird nur eine Datei, die Bibliothek selbst, übertragen. Die Hauptdatei einer komprimierten Bibliothek ist eine Projektbibliothek. Komprimierte Bibliotheken enthalten für ein bestimmtes Betriebssystem kompilierte VI-Hierarchien. Die Dateierweiterung für komprimierte Bibliotheken lautet .lvlibp.
- DLLs—Mit DLLs können VIs unter Verwendung befehlsorientierter Programmiersprachen (z. B. LabWindows™/CVI™, Microsoft Visual C++, Microsoft Visual Basic) aufgerufen werden. Daneben lässt sich mit Hilfe von DLLs in LabVIEW entwickelter Quellcode in andere Programmiersprachen einbinden. Die Verwendung von DLLs bietet sich an, wenn Sie bestimmte Funktionen anderen Anwendern zugänglich machen möchten. Andere Entwickler können die DLLs verwenden, die Blockdiagramme aber nicht anzeigen oder bearbeiten, es sei denn, die Fehlersuche ist aktiviert. (Windows) DLLs haben die Erweiterung .dll. (macOS) DLLs haben die Erweiterung .framework. (Linux) Shared Libraries haben die Erweiterung .so. Sie können .so verwenden oder mit lib beginnen und mit .so enden und optional die Versionsnummer anhängen. Dadurch kann die Bibliothek in anderen Anwendungen genutzt werden.
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Hinweis (Linux) Geben Sie auf ni.com/info den Infocode exjze4 ein, um weitere Informationen zur libstdc++.so-Bibliothek zu erhalten, die mit LabVIEW installiert wird. |
- Quellcodepakete—Mit Quellcodepaketen können mehrere Dateien zusammengefasst werden. Quellcodepakete sind hilfreich, wenn Sie anderen Entwicklern Programmcode schicken möchten, den diese dann in LabVIEW verwenden. Sie können Einstellungen für bestimmte VIs vornehmen, um Passwörter hinzuzufügen, Blockdiagramme zu entfernen oder andere Einstellungen zu übernehmen. Sie können auch verschiedene Zielverzeichnisse für die VIs in einem Quellcodepaket auswählen, ohne dabei die Verknüpfungen zwischen den VIs und SubVIs zu beschädigen.
- Zip-Dateien—Mit Zip-Dateien können Sie Dateien oder ein ganzes LabVIEW-Projekt bündeln und in Form einer Datei weitergeben. Eine Zip-Datei enthält komprimierte Dateien, die Sie an andere Benutzer versenden können. Zip-Dateien sind hilfreich, wenn Sie bestimmte LabVIEW-Dateien mit anderen Benutzern austauschen möchten. Zum programmatischen Erstellen von Zip-Dateien können Sie auch die Zip-VIs verwenden.
Die Dateien können ohne die LabVIEW-Entwicklungsumgebung weitergegeben werden. Allerdings wird für Anwendungen und DLLs die LabVIEW-Runtime-Engine benötigt.