Erstellen von benutzerdefinierten Bedien- und Anzeigeelementen und Typdefinitionen
- Aktualisiert2025-08-27
- 17 Minute(n) Lesezeit
Die in LabVIEW vorhandenen Bedien- und Anzeigeelemente können um benutzerdefinierte Frontpanel-Elemente erweitert werden. Benutzerdefiniert bedeutet, dass Sie zu einer Anwendung passende Komponenten der Benutzeroberfläche erstellen, die äußerlich von den Standardelementen abweichen. Die Elemente können auch in ein Verzeichnis oder eine LLB gespeichert und für andere Frontpanel verwendet werden. Sie können auch ein Symbol für das Element erstellen und es der Elemente-Palette hinzufügen. Beim Erstellen von benutzerdefinierten Bedien- und Anzeigeelementen sind allerdings einige Warnungen und Hinweise zu beachten.
Eine Typdefinition oder strikte Typdefinition verweist in allen Vorkommensfällen eines Elements auf eine Datei, in der das Element definiert ist. Durch Ändern der Definitionsdatei können Sie ein Bedien- oder Anzeigeelement, das beispielsweise in mehreren VIs vorkommt, in einem Arbeitsgang ändern.
Verwendung des Element-Editors
Im Element-Editor können Sie Bedien- und Anzeigeelemente verändern und das Privatdatenelement festlegen, das für eine LabVIEW-Klasse gelten soll. So können Sie beispielsweise Größe, Farbe oder relative Position der Komponenten des Bedien- oder Anzeigeelements ändern und Bilder in das Element einfügen.
Zum Aufrufen des Element-Editors gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein Frontpanel-Element und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Fortgeschritten»Anpassen aus.
- Markieren Sie das Element auf dem Frontpanel mit dem Positionierwerkzeug und wählen Sie Bearbeiten»Element anpassen.
- Verwenden Sie das Dialogfeld Neu.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf ein bestehendes Element oder eine Elementvorlage und wählen Sie Öffnen.
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste im Projekt-Explorer auf Mein Computer und wählen Sie Neu»Typdefinition aus dem Kontextmenü aus.
- Erzeugen Sie eine LabVIEW-Klasse und klicken Sie das Privatdatenelement doppelt an.

Hinweis Wenn Sie das Privatdatenelement für eine Klasse festlegen, öffnet sich der Element-Editor automatisch mit einem Cluster der Privatdaten für die Klasse im Blockdiagramm. Außerdem wird das Ring-Bedienelement im Element-Editor auf Klasse - Private Daten eingestellt und kann nicht umgestellt werden. - Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Exemplar einer Typdefinition oder strikten Typdefinition auf dem Frontpanel oder im Blockdiagramm und wählen Sie Typdefinition öffnen aus dem Kontextmenü aus.
Auch wenn der Element-Editor wie ein Frontpanel aussieht, wird er nur für die Anpassung eines einzigen Bedien- oder Anzeigeelements verwendet. Für eine LabVIEW-Klasse muss dieses einzelne Element ein Cluster sein. Der Element-Editor hat kein Blockdiagramm, und er kann nicht ausgeführt werden.
Der Element-Editor kann nur ein Bedien- bzw. Anzeigeelement enthalten. Sie können aber ein Array- oder Cluster-Bedienelement/Anzeigeelement anpassen, das andere Bedien- oder Anzeigeelemente enthält. Das Array oder der Cluster wird als einzelnes Element behandelt. Die Schaltfläche Ungültiges Element (
) wird in der Editor-Symbolleiste angezeigt, wenn Sie einem Array oder Cluster Bedien- bzw. Anzeigeelemente hinzufügen oder Elemente entfernen. Klicken Sie auf die Schaltfläche Ungültiges Element zur Anzeige einer Fehlerbeschreibung im Fenster Fehlerliste.
Eine Schaltfläche in der Symbolleiste des Element-Editors zeigt an, ob Sie sich im Bearbeitungsmodus
oder Anpassungsmodus
befinden. Durch Anklicken der Schaltfläche wechseln Sie zwischen den beiden Modi. Sie können auch durch Wahl der Option Ausführen»In Anpassungsmodus wechseln oder Ausführen»In Bearbeitungsmodus wechseln zwischen den Modi wechseln. Der Editor wird immer im Bearbeitungsmodus geöffnet.
Im Bearbeitungsmodus des Element-Editors können Sie genau wie im Bearbeitungsmodus des Frontpanels die Größe oder Farbe eines Elements ändern und Optionen aus dem Kontextmenü auswählen.
Im Anpassungsmodus können Sie größere Veränderungen an den Bedien- und Anzeigeelementen vornehmen, das heißt, individuelle Bestandteile der Elemente ändern.
Kontextmenüs im Anpassungsmodus
Im Anpassungsmodus wird das Kontextmenü des kompletten Anzeige- bzw. Bedienelements durch Kontextmenüs für die einzelnen Bestandteile des Elements ersetzt. Verschiedene Bestandteile haben verschiedene Menüs. Mit den Kontextmenüs können Sie folgende Operationen durchführen:
- Anpassung gestalterischer Bestandteile, z. B. Objekte der Palette Gestaltungselemente, die benutzerdefinierten Elementen hinzugefügt werden.
- Anpassung von Text, z. B. Namensbeschriftung
- Anpassung von Bedien- und Anzeigeelementen als Bestandteile, z. B. numerisches Bedienelement für die digitale Anzeige eines Schiebereglers. Auch Drehknöpfe, Drehspulinstrumente und Diagramme verwenden ein numerisches Bedienelement für die Zahlenanzeige. Einige Bedienelemente sind etwas komplizierter aufgebaut. So verwendet ein Graph beispielsweise eine Baumstruktur für die Cursor-Anzeige.
Anpassung individueller Bestandteile von Bedien- und Anzeigeelementen
Individuelle Bestandteile von Bedien- und Anzeigeelementen
Alle Bedien- und Anzeigeelemente bestehen aus kleineren Einzelteilen. Die folgende Abbildung zeigt beispielsweise die Einzelteile eines Schiebereglers.
Wenn Sie im Element-Editor in den Anpassungsmodus wechseln, werden die Bestandteile des Bedien- bzw. Anzeigeelements unabhängig voneinander. Sie können dann Änderungen an jedem Bestandteil vornehmen, ohne einen anderen Bestandteil zu beeinflussen. Im Anpassungsmodus werden alle Bestandteile des Elements angezeigt, einschließlich der Bestandteile, die im Bearbeitungsmodus ausgeblendet sind, z. B. Namensbeschriftung oder Radix an einem numerischen Bedienelement. Da die einzelnen Bestandteile des Elements voneinander getrennt sind, kann das Element im Anpassungsmodus weder ausgeführt noch kann dessen Wert geändert werden.
Im Anpassungsmodus können Sie mit Hilfe des Positionierwerkzeugs mehrere Bestandteile des Bedien- oder Anzeigeelements auswählen. Die Umgestaltung der Bestandteile erfolgt dann über die Pulldown-Menüs Objekte ausrichten, Objekte anordnen und Neu ordnen in der Symbolleiste.
Fenster "Bestandteile"
Zur Anzeige der Bestandteile wählen Sie Fenster»Bestandteile anzeigen. Im Fenster Bestandteile können die einzelnen Bestandteile eines Bedien- oder Anzeigeelements verkleinert, vergrößert oder an eine andere Stelle verschoben werden. Außerdem werden Größe und Position der einzelnen Bestandteile in Pixel angezeigt.
Der Abschnitt Aktuelles Element im Fenster Bestandteile enthält ein Bild und den Namen des im Element-Editor gewählten Bestandteils. Klicken Sie auf die Anzeige Aktuelles Element, um zwischen den einzelnen Bestandteilen zu wechseln. Mit den Pfeilschaltflächen nach oben und nach unten können Sie zwischen den einzelnen Bestandteilen des Elements hin und her wechseln.
Wenn Sie einen Teil eines Elements verschieben oder in der Größe verändern, werden die Angaben unter Aktuelles Element und Position und Dimensionen des Elements des Fensters Bestandteile entsprechend angepasst. Sie können die Werte für Position und Größe auch direkt im Abschnitt Position und Dimensionen des Elementes eingeben, um ein Bestandteil im Element-Editor zu verschieben oder in der Größe zu verändern. Das bietet sich besonders an, wenn zwei Bestandteile dieselbe Größe aufweisen oder Bestandteile ausgerichtet werden sollen. Drücken Sie nach Eingabe der Position und der Werte für die Größe im Abschnitt Position und Dimensionen des Elements die <Enter>-Taste oder die linke Maustaste, um die Änderungen zu bestätigen.
Hinzufügen gestalterischer Bestandteile zu benutzerdefinierten Elementen
Im Element-Editor können Sie einem Bedien- oder Anzeigeelement sowohl im Bearbeitungs- als auch im Anpassungsmodus Grafiken, Text und Gestaltungselemente hinzufügen. Wenn Sie eine Grafik oder Text aus der Zwischenablage einfügen, erstellen Sie mit Hilfe des Beschriftungswerkzeugs eine Beschriftung oder wählen Sie ein Gestaltungselement aus der Palette Gestaltungselemente. Das Objekt ist dann ein neuer gestalterischer Bestandteil des Bedien- bzw. Anzeigeelements, der zusammen mit dem Element auf dem Frontpanel angezeigt wird. Im Element-Editor kann dieser neue gestalterische Bestandteil verschoben, vergrößert bzw. verkleinert und ersetzt werden. Des Weiteren kann die Anordnung der Ebenen verändert werden. Wenn Sie ein benutzerdefiniertes Element auf dem Frontpanel verwenden, kann die Größe jedes beliebigen hinzugefügten Gestaltungselements verändert werden. Ein Verschieben der Gestaltungselemente ist allerdings nicht möglich.
Kontextmenüpunkte für gestalterische Bestandteile im Anpassungsmodus
Gestalterische Bestandteile können eine einzelne Grafik, mehrere zu verschiedenen Zeitpunkten angezeigte Grafiken und mehrere voneinander unabhängige Grafiken enthalten. Wechseln Sie zur Anpassung der gestalterischen Bestandteile im Element-Editor in den Anpassungsmodus und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Bestandteil. Die zur Verfügung stehenden Kontextmenüpunkte hängen vom Typ des gestalterischen Bestandteils ab.
Gestalterischer Bestandteil mit einzelner Grafik
Das Kontextmenü für gestalterische Bestandteile mit einer einzelnen Grafik enthält folgende Menüpunkte:
- In die Zwischenablage kopieren—Fügt eine Kopie der Grafik in die Zwischenablage ein. Klicken Sie nach dem Einfügen der Kopie einer Form in die Zwischenablage mit der rechten Maustaste auf ein Bestandteil und wählen Sie Bild aus Zwischenablage einfügen aus dem Kontextmenü, um die Form zu importieren. Wenn Sie für die Anpassung gestalterischer Bestandteile einfache Formen benötigen, ist es möglicherweise einfacher, diese Formen aus integrierten Bestandteilen anderer Bedien- und Anzeigeelemente zu kopieren, anstatt sie in einem Bildbearbeitungsprogramm neu zu erstellen. Brauchen Sie beispielsweise eine einfache rechteckige Form, so klicken Sie mit der rechten Maustaste auf diese Umrandung und wählen Sie die Option In die Zwischenablage kopieren aus dem Kontextmenü. Grafiken aus integrierten Bestandteilen oder Gestaltungselementen lassen sich einfacher vergrößern bzw. verkleinern als in Bildbearbeitungsprogrammen erstellte Grafiken. Die Vergrößerung eines in einem Bildbearbeitungsprogramm erstellten Rechtecks erfolgt beispielsweise gleichmäßig und dabei wird bei der Vergrößerung des Bereichs auch der Rand dicker. Bei der Vergrößerung eines Rechtecks, das aus einem Bestandteil eines integrierten Bedien- oder Anzeigeelements kopiert wurde, bleibt der Rand unverändert. Bestandteile von integrierten Bedien- oder Anzeigeelementen werden auf Farb- und S/W-Bildschirmen ähnlich angezeigt. Des Weiteren können Sie Grafiken, die aus integrierten und Gestaltungselementen kopiert wurden, mit Hilfe des Farbwerkzeugs Farbe hinzufügen. Die Farbe von Grafiken, die aus anderen Quellen importiert wurden, kann nicht geändert werden, da sie Teil der Grafikdefinition ist.
- Bild aus Zwischenablage einfügen—Ersetzt die aktuelle Grafik eines gestalterischen Bestandteils durch die Grafik in der Zwischenablage. Sie können beispielsweise die Grafiken eines geöffneten und geschlossenen Ventils für einen booleschen Schalter importieren. Enthält die Zwischenablage keine Grafik, so steht der Menüpunkt Bild aus Zwischenablage einfügen nicht zur Verfügung.
- Mit gleicher Größe aus Zwischenablage einfügen—Ersetzt die aktuelle Grafik durch eine Grafik aus der Zwischenablage, wobei die ursprüngliche Größe des gestalterischen Bestandteils beibehalten wird. Ggf. wird die Grafik aus der Zwischenablage entsprechend verkleinert oder vergrößert. Enthält die Zwischenablage keine Grafik, so steht der Menüpunkt Mit gleicher Größe aus Zwischenablage einfügen nicht zur Verfügung.
- Aus Datei importieren—Ersetzt die aktuelle Grafik eines gestalterischen Bestandteils durch die im Dialogfeld ausgewählte Grafik.
- Mit gleicher Größe aus Datei importieren—Ersetzt die aktuelle Grafik durch die im Dateidialogfeld ausgewählte Grafik, wobei die ursprüngliche Größe des gestalterischen Bestandteils beibehalten wird. Ggf. wird die Grafik aus der Datei entsprechend verkleinert oder vergrößert.
- Wiederherstellen—Stellt das ursprüngliche Erscheinungsbild des Bestandteils wieder her, ohne dessen Position zu ändern. Wenn Sie den Element-Editor für ein Frontpanel-Element anzeigen und Änderungen an einem Bestandteil vornehmen, werden durch Wahl der Option Zurück zur letzten Version aus dem Kontextmenü alle Änderungen rückgängig gemacht. Wenn Sie im Element-Editor eine benutzerdefinierte Elementdatei öffnen, steht die Option Zurück zur letzten Version nicht zur Verfügung.
- Originalgröße—Stellt die Originalgröße der Grafik eines Bestandteils wieder her. Dies ist bei Grafiken hilfreich, die aus anderen Anwendungen kopiert und dann verkleinert bzw. vergrößert wurden. Einige aus anderen Anwendungen importierte Grafiken sehen nach einer Größenänderung nicht mehr so gut aus wie das Original. Um dies zu ändern, können Sie die Originalgröße der importierten Grafik wiederherstellen. Wenn Sie keine Grafik importieren, steht die Option Originalgröße nicht zur Verfügung.
| Hinweis Außerdem können Sie ein Gestaltungselement durch ein Bild aus dem Zwischenspeicher ersetzen, indem Sie das Gestaltungselement und anschließend Bearbeiten»Einfügen auswählen. Um das Gestaltungselement durch ein Bild aus einer Datei zu ersetzen, klicken Sie das Element mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Aus Datei importieren. |
Gestalterische Bestandteile mit mehreren voneinander abhängigen Grafiken
Einige gestalterische Bestandteile haben mehrere voneinander abhängige Grafiken, die zu verschiedenen Zeitpunkten angezeigt werden. Die verschiedenen Grafiken sind identisch in Größe und Farbe. Wenn Sie die aktuelle Grafik des gestalterischen Bestandteils verschieben oder deren Größe verändern, werden auch alle anderen Grafiken analog dazu verändert. Ein boolescher Schalter hat beispielsweise vier verschiedene Grafiken. Die erste Grafik zeigt den Zustand FALSE an. Die zweite Grafik zeigt den Zustand TRUE an. Die dritte Grafik zeigt den Zustand Beim Loslassen schalten an, also den TRUE->FALSE-Übergangszustand. Die vierte Grafik zeigt den Zustand "Latch beim Loslassen" an, also den FALSE-TRUE-Übergangszustand. Wenn sich das boolesche Bedienelement im Zustand "Beim Loslassen schalten" oder "Latch beim Loslassen" befindet, ändert sich der Wert des Elements erst, wenn Sie die Maustaste loslassen. In der Zeit zwischen Klicken und Loslassen der Maustaste zeigt das boolesche Bedienelement die dritte oder vierte Grafik als einen Übergangszustand an.
Das Kontextmenü für gestalterische Bestandteile mit mehreren voneinander abhängigen Grafiken enthält neben allen Optionen gestalterischer Bestandteile mit einer einzigen Grafik den Menüpunkt Bildobjekt. Mit dem Menüpunkt Bildobjekt werden alle zu diesem gestalterischen Bestandteil gehörenden Grafiken angezeigt. Die aktuelle Grafik ist umgeben von einem dunklen Rand. Wenn Sie eine Grafik importieren, wird lediglich das aktuelle Grafikobjekt geändert. Um eine Grafik für eines der anderen Grafikobjekte zu importieren, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Bestandteil und wählen Sie Bildobjekt aus dem Kontextmenü. Wählen Sie dann das Grafikobjekt und importieren Sie die neue Grafik.
Gestalterische Bestandteile mit mehreren voneinander unabhängigen Grafiken
Die Grafiken dieses gestalterischen Bestandteils können sich in Größe und Farbe unterscheiden. Der Schieberegler verwendet beispielsweise zwei Grafiken verschiedener Größe zur Anzeige des aktiven Schiebers bei einem mehrwertigen Schieberegler. Das Kontextmenü für gestalterische Bestandteile mit mehreren voneinander unabhängigen Grafiken enthält neben allen Optionen der anderen gestalterischen Bestandteile den Menüpunkt Unabhängige Größen. Wählen Sie Unabhängige Größen aus dem Kontextmenü und aktivieren Sie diese Option, so dass jede Grafik individuell verschoben und vergrößert bzw. verkleinert werden kann.
Textbestandteile
Ein Textbestandteil ist eine Grafik mit Text, z. B. eine Beschriftung. Das Kontextmenü eines Textbestandteils enthält dieselben Menüpunkte wie der gestalterische Bestandteil mit einer einzelnen Grafik und die Menüpunkte von Textelementen auf dem Frontpanel im Bearbeitungsmodus. Im Fenster Bestandteile wird bei Textbestandteilen nur die Hintergrundgrafik angezeigt, nicht der Text selbst. Die Hintergrundgrafik kann bearbeitet werden, der Text nicht.
Optionen im Bearbeitungsmodus für boolesche Bedien- und Anzeigeelemente
Sie können Grafiken in boolesche Bedien- und Anzeigeelemente importieren, wenn sich das Fenster "Element-Editor" im Bearbeitungsmodus befindet. Bei anderen Bedien- und Anzeigeelementen dagegen ist der Import von Grafiken nur möglich, wenn sich der "Element-Editor" im Anpassungsmodus befindet. Befindet sich der Element-Editor im Bearbeitungsmodus und Sie klicken mit der rechten Maustaste auf ein boolesches Element, wird das Kontextmenü mit allen Menüpunkten, die auch für boolesche Elemente auf dem Frontpanel im Bearbeitungsmodus zur Verfügung stehen und dem Menüpunkt Bild aus Zwischenablage einfügen angezeigt.
Verknüpfung benutzerdefinierter Elemente mit einer gespeicherten benutzerdefinierten Elementdatei
Wenn Sie ein benutzerdefiniertes Element in ein VI einfügen, besteht keine Beziehung zwischen dem gespeicherten benutzerdefinierten Element und dem im VI vorkommenden Element. Jedes Exemplar eines benutzerdefinierten Elements ist eine separate unabhängige Kopie. Änderungen an der Datei mit dem Element wirken sich daher nicht auf VIs aus, in denen eine Kopie des Elements enthalten ist. Soll das Element mit der dazugehörigen Datei in Verbindung stehen, sollten Sie das Element als Typdefinition oder strikte Typdefinition speichern. Alle Exemplare einer Typdefinition oder strikten Typdefinition sind mit der Datei verknüpft, in der sie erzeugt wurden.
Wenn ein benutzerdefiniertes Element als Typdefinition oder strikte Typdefinition gespeichert wird, werden Änderungen daran auf alle Exemplare der Typdefinition übernommen. Das gilt auch für Änderungen an der Darstellung.
Typdefinitionen und strikte Typdefinitionen
Eine Typdefinition oder strikte Typdefinition verweist in allen Vorkommensfällen eines Elements auf eine Datei, in der das Element definiert ist. Durch Ändern der Definitionsdatei können Sie ein Bedien- oder Anzeigeelement, das beispielsweise in mehreren VIs vorkommt, in einem Arbeitsgang verändern.
Typdefinitionen
Typdefinitionen identifizieren den korrekten Datentyp für jedes auftretende benutzerdefinierte Element. Wird der Datentyp einer Typdefinition geändert, so werden die einzelnen Exemplare automatisch angepasst. Das heißt, der Datentyp der einzelnen Exemplare der Typdefinition wird in jedem VI geändert, in dem die Typdefinition vorkommt. Da Typdefinitionen aber nur für den Datentyp gelten, werden lediglich die zum Datentyp gehörenden Werte aktualisiert. Bei numerischen Elementen ist beispielsweise der Wertebereich vom Datentyp unabhängig. Daher bestimmen Typdefinitionen für numerische Elemente nicht den Wertebereich der einzelnen Exemplare. Auch der Text in Ringelementen gehört nicht zum Datentyp. Daher hat eine Änderung des Textes in einer Typdefinition keine Auswirkung auf die einzelnen Exemplare. Ändern Sie dagegen den Objektnamen in der Typdefinition von Enum-Elementen, so werden die einzelnen Exemplare entsprechend angepasst, da der Objektname Teil des Datentyps ist. Exemplare einer Typdefinition können eigene Untertitel, Beschriftungen, Beschreibungen, Hinweisstreifen, Standardwerte, Maße und Farben haben. Auch die Komponenten können variieren, z. B. kann anstelle eines Drehschalters ein Schieberegler genutzt werden.
Wenn Sie den Datentyp einer Typdefinition ändern, wird der Standardwert aller Exemplare nach Möglichkeit der Typdefinition entsprechend angepasst. Wenn der Datentyp in einen inkompatiblen Typ geändert wird (z. B. beim Ersetzen eines numerischen Elements durch ein String-Element) kann der alte Standardwert nicht beibehalten werden. Wird der Datentyp einer Typdefinition geändert und der neue Datentyp ist nicht mit der vorherigen Typdefinition kompatibel, wird der Standardwert der Exemplare des Elements auf den Wert gesetzt, den Sie in der *.ctl-Datei angeben. Wenn Sie keinen Wert angeben, wird automatisch der Standardwert des Datentyps verwendet. Wenn beispielsweise eine Typdefinition von "numerisch" in "String" geändert wird, ersetzt LabVIEW alle mit dem numerischen Datentyp zusammenhängenden Standardwerte durch leere Strings.
Strikte Typdefinitionen
Eine strikte Typdefinition zwingt jedes Exemplar zu einer Übereinstimmung mit der strikten Typdefinition, mit Ausnahme des Untertitels, der Beschriftung, Beschreibung, des Hinweisstreifens und des Standardwerts. Wie auch bei normalen Typdefinitionen ist der Datentyp einer strikten Typdefinition überall gleich. Durch strikte Typdefinitionen werden auch andere Einstellungen bestimmt, zum Beispiel die Bereichsprüfung bei numerischen Elementen oder der Text in Ringelementen. Die einzigen für strikte Typdefinitionen verfügbaren VI-Server-Eigenschaften sind solche, die das Erscheinungsbild betreffen, z. B. "Sichtbar", "Deaktiviert", "Tastaturfokus", "Blinkend", "Position" oder "Begrenzungen".
| Hinweis Wenn Sie eine Konstante mit einer strikten Typdefinition verknüpfen, wird die Konstante diese Verknüpfung nicht als strikt behandeln. Strikte Typdefinitionen erfordern, dass alle Instanzen einer Typdefinition identische Attribute für die Textdarstellung verwenden. Die meisten Attribute für die Textdarstellung sind jedoch im Blockdiagramm nicht gültig. Konstanten sind nur im Blockdiagramm zu finden und verwenden daher keine Attribute für die Textdarstellung. |
Ein Exemplar einer strikten Typdefinition kann nur von der automatischen Automatisierung ausgeschlossen werden, wenn die Verknüpfung zwischen dem Exemplar und der strikten Typdefinition aufgehoben wird.
Erstellen und Bearbeiten von Typdefinitionen und strikten Typdefinitionen
Sie können Typdefinitionen oder strikte Typdefinitionen vom Frontpanel oder Blockdiagramm aus erstellen und bearbeiten. Mit Hilfe des Element-Editors und den gleichen Verfahren, mit denen Sie andere Bedien- und Anzeigeelemente anpassen, lassen sich auch Typdefinitionen und strikte Typdefinitionen benutzerspezifisch anpassen.
Ausschließen eines einzelnes Exemplars einer Typdefinition von der autom. Aktualisierung
Sie können einzelne Exemplare bei Änderung des Datentyps einer Typdefinition von der automatischen Aktualisierung ausschließen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Exemplar und deaktivieren Sie die Option Automatisch an Typdefinition anpassen. Die Deaktivierung der Option Automatisch an Typdefinition anpassen schließt ein Exemplar von der automatischen Aktualisierung bei Änderung des Datentyps einer Typdefinition aus, behält aber die Verknüpfung zwischen Exemplar und Typdefinition bei. Diese Verknüpfung kann durch Rechtsklick und Wahl der Option Von Typdefinition trennen aus dem Kontextmenü entfernt werden.
| Hinweis Ein Exemplar einer strikten Typdefinition kann nur von der automatischen Automatisierung ausgeschlossen werden, wenn die Verknüpfung zwischen dem Exemplar und der strikten Typdefinition aufgehoben wird. |
Wenn Sie die automatische Aktualisierung für ein Exemplar einer Typdefinition deaktivieren und den Datentyp des Exemplars oder der Typdefinition ändern, wird die Instanz ausgegraut und die Schaltfläche Ausführen gebrochen angezeigt. Klicken Sie für ein manuelles Aktualisieren mit der rechten Maustaste auf die Instanz und wählen Sie Mit Typdefinition vergleichen und aktualisieren aus, um das Dialogfeld Mit Typdefinition vergleichen und aktualisieren anzuzeigen. Um die Anwendung ohne ein Aktualisieren der Instanz auszuführen, klicken sie mit der rechten Maustaste auf die Instanz und wählen Sie Von Typdefinition trennen aus dem Kontextmenü, um die Verknüpfung zwischen der Instanz und der Typdefinition permanent zu entfernen.
Manuelles Aktualisieren von Instanzen von Typdefinitionen
Wenn eine Instanz einer Typdefinition ausgegraut erscheint, müssen Sie die Instanz manuell über das Dialogfeld Mit Typdefinition vergleichen und aktualisieren aktualisieren.
Wird der Datentyp einer Typdefinition geändert, wird automatisch versucht, alle Instanzen der Typdefinition anzupassen. Wenn LabVIEW beim Aktualisieren die vorherigen Standardwerte der Instanz nicht den aktualisierten Elementen oder Konstanten zuordnen kann, werden diese Instanzen in einen ungelösten Zustand versetzt. Ungelöste Instanzen werden ausgegraut und die Schaltfläche Ausführen in dem VI, in welchem die Instanz vorkommt, wird unterbrochen dargestellt. Um diese Diskrepanzen bei der Datenzuordnung zu beseitigen, müssen die Instanzen manuell aktualisiert werden. Alternativ können auch Verknüpfungen zwischen ungelösten Instanzen und der Typdefinition entfernt werden.
Entfernen der Verknüpfung zwischen Exemplar und Typdefinition bzw. strikter Typdefinition
Die Verknüpfung zwischen Exemplar und Typdefinition bzw. strikter Typdefinition kann permanent durch rechten Mausklick auf das Exemplar und Wahl der Option Von Typdefinition trennen aus dem Kontextmenü entfernt werden. Durch die Trennung von der Typdefinition oder der strikten Typdefinition werden die Einschränkungen hinsichtlich des Datentyps des Exemplars aufgehoben. Somit wird aus dem Exemplar ein Bedien- bzw. Anzeigeelement.
Nicht verfügbare Typdefinitionen und strikte Typdefinitionen
Für jedes Exemplar einer Typdefinition bzw. strikten Typdefinitionen bewahrt das VI, das dieses Exemplar enthält, eine Verbindung zu der Datei auf, in der die Typdefinition bzw. die strikte Typdefinition gespeichert wurde. Damit ein VI, das ein Exemplar der Typdefinition bzw. der strikten Typdefinition enthält, ausgeführt werden kann, muss dem VI die Datei mit der Typdefinition bzw. der strikten Typdefinition zur Verfügung stehen. Öffnen Sie ein VI und LabVIEW kann die erforderliche Typdefinition bzw. strikte Typdefinition nicht finden, deaktiviert LabVIEW die Exemplare dieser Typdefinition bzw. strikten Typdefinition im VI und die Schaltfläche Ausführen wird unterbrochen angezeigt. Zur Ausführung des VIs müssen Sie die korrekte Typdefinition bzw. strikte Typdefinition suchen und öffnen. Sie können auch mit der rechten Maustaste auf das deaktivierte Exemplar klicken und die Option Aktualisierung von Typdefinition aus dem Kontextmenü wählen, um die Verknüpfung zwischen Exemplar und Typdefinition bzw. strikter Typdefinition permanent aufzuheben.
Verwendung von Typdefinitionen und strikten Typdefinitionen
Typdefinitionen und strikte Typdefinitionen werden auf dieselbe Art auf dem Frontpanel oder im Blockdiagramm eingefügt wie benutzerdefinierte Bedien- oder Anzeigeelemente. Das Kontextmenü eines Exemplars einer Typdefinition und strikten Typdefinition enthält verschiedene Optionen für die Typdefinition. Die Typdefinition oder strikte Typdefinition kann vom Frontpanel oder Blockdiagramm aus durch rechten Mausklick auf das Exemplar und Wahl der Option Typdefinition öffnen aus dem Kontextmenü geöffnet werden.
Sie können das Exemplar einer Typdefinition oder strikten Typdefinition im Blockdiagramm mit Hilfe des Symbols in der linken oberen Ecke des Exemplars bestimmen.
. Wenn Sie den Cursor über das Symbol bewegen, wird ein Tipp mit dem Namen der Typdefinition oder strikten Typdefinition angezeigt. Änderungen an Typdefinitionen wirken sich auf als Konstanten im Blockdiagramm dargestellte Exemplare genauso aus wie auf Exemplare auf dem Frontpanel.
| Hinweis Beim Ändern von strikten Typdefinitionen verhalten sich Instanzen der Typdefinition, die auf dem Blockdiagramm als Konstanten abgelegt wurden so, als ob die Verknüpfung nicht strikt sei, und die Konstante wird nur bei Datentypänderungen aktualisiert. Wenn Sie beispielsweise String-Werte in einem Ringelement ändern, das als strikte Typdefinition gespeichert wurde, werden Exemplare im Blockdiagramm nicht aktualisiert, da die String-Werte nicht Teil des Datentyps von Ringelementen sind. |
Verwendung von Cluster-Typdefinitionen und strikten Cluster-Typdefinitionen
Wenn Sie ein Exemplar einer Cluster-Typdefinition oder einer strikten Cluster-Typdefinition in ein Frontpanel einfügen, verwenden Sie die Funktionen Nach Namen bündeln und Nach Namen aufschlüsseln im Blockdiagramm, um auf die Elemente zuzugreifen. Im Gegensatz zu den Funktionen Bündeln und Aufschlüsseln, die auf Cluster-Elemente nach Reihenfolge verweisen, verweisen die Funktionen "Nach Namen bündeln" und "Nach Namen aufschlüsseln" auf Elemente nach Namen. Somit wird das VI bei der Neuanordnung von Elementen in der (strikten) Cluster-Typdefinition oder dem Hinzufügen von Elementen nicht funktionsuntüchtig.
Wenn Sie ein Element, das mit der Funktion "Nach Namen bündeln" oder "Nach Namen aufschlüsseln" verbunden ist, aus der Cluster-Typdefinition bzw. der strikten Cluster-Typdefinition löschen, müssen Sie auch das Blockdiagramm ändern, da die Referenz auf das dann fehlende Element ungültig ist. Ungültige Namen in der Funktion "Nach Namen bündeln" bzw. "Nach Namen aufschlüsseln" werden in Schwarz dargestellt. Klicken Sie auf die Funktion "Nach Namen bündeln" oder "Nach Namen aufschlüsseln", um eine Liste gültiger Namen anzuzeigen.
Beim Erzeugen von Referenzen auf die Elemente in einer Cluster-Typdefinition oder einer strikten Cluster-Typdefinition wird anhand des Cluster-Elementindizes festgelegt, welche Referenz auf welches Element im Cluster verweist. Wenn Sie daher ein Element aus der Cluster-Typdefinition löschen, kann die Referenz, die für das Element galt, nun fälschlicherweise auf ein anderes Cluster-Element verweisen. Beim Löschen eines Elements aus einer Cluster-Typdefinition oder einer strikten Cluster-Typdefinition müssen Sie daher darauf achten, dass es bei den verbleibenden Referenzen nicht zu Verschiebungen kommt.