Sequenzstrukturen sind dadurch gekennzeichnet, dass die darin enthaltenen Rahmen in sequenzieller Reihenfolge ausgeführt werden. Sie können jedoch auch nur aus einem Unterdiagramm bestehen. Die Ausführungsreihenfolge wird innerhalb der einzelnen Rahmen einer Sequenzstruktur wie im Rest des Blockdiagramms durch die Datenabhängigkeit bestimmt.

Es gibt zwei Arten von Sequenzstrukturen: flache Sequenzstrukturen und gestapelte Sequenzstrukturen. Sequenzstrukturen sollten sparsam verwendet werden, da sie Teile des Blockdiagramms ausblenden. Im Allgemeinen ist es besser, wenn die Ausführungsreihenfolge durch die Datenabhängigkeit und nicht durch Sequenzstrukturen bestimmt wird. Das liegt daran, dass bei jeder Nutzung einer lokalen Sequenzvariablen der in LabVIEW erwünschte Datenfluss von links nach rechts umgangen wird.

Tipp Eine bessere Vorgabe des Blockdiagrammablaufs lässt sich z. B. durch Fehler-Cluster erzielen. Wenn keine Durchflussparameter verfügbar sind und Sie eine Sequenzstruktur benötigen, sollten Sie mit der flachen Sequenzstruktur arbeiten.

Anders als bei Case-Strukturen kann es bei Sequenzstrukturen zu jedem Ausgangstunnel immer nur eine Datenquelle geben. Die Datenausgabe kann grundsätzlich von jedem Rahmen erfolgen. Wie bei Case-Strukturen stehen die Daten an den Eingangstunneln für alle Rahmen von flachen und gestapelten Sequenzstrukturen zur Verfügung.

Flache Sequenzstruktur

Die Rahmen einer flachen Sequenzstruktur werden von links nach rechts ausgeführt, wenn alle erforderlichen Daten am Rahmen anliegen (siehe Abbildung). Die Daten verlassen jeden Rahmen im Anschluss an seine Ausführung. Das heißt, der Ausgangswert eines Rahmens kann als Eingangswert für den nächsten dienen.

Beim Hinzufügen oder Löschen von Rahmen in einer flachen Sequenzstruktur passt sich die Größe der Struktur automatisch an.

Wenn Sie eine flache in eine gestapelte Sequenzstruktur und anschließend zurück in eine flache Sequenzstruktur umwandeln, werden alle Eingangsanschlüsse an den ersten Rahmen der Sequenz verschoben. Die wiederhergestellte flache Sequenzstruktur funktioniert genauso wie die gestapelte Sequenzstruktur. Nachdem Sie die gestapelte in eine flache Sequenzstruktur umgewandelt haben, können Sie Verbindungen wieder dorthin verschieben, wo sie sich in der ursprünglichen flachen Sequenzstruktur befanden.

Gestapelte Sequenzstruktur

Bei einer gestapelten Sequenzstruktur (siehe Abbildung) werden die Rahmen übereinander dargestellt, so dass jeweils immer nur ein Rahmen sichtbar ist. Die Rahmen werden der Reihe nach beginnend bei Rahmen 0 abgearbeitet.

Die Daten werden immer erst nach Beendigung des letzten Rahmens ausgegeben. Die gestapelte Sequenzstruktur empfiehlt sich, um Platz im Blockdiagramm zu sparen.

Anders als beim Weitergeben von Daten zwischen Rahmen der flachen Sequenzstruktur benötigen Sie bei der gestapelten Sequenzstruktur lokale Sequenzvariablen zum Weiterleiten von Daten an einen anderen Rahmen.

In der Beschriftung am oberen Rand der gestapelten Sequenzstruktur (siehe Abbildung) wird die Nummer des aktuellen Rahmens und die Gesamtzahl der Rahmen angezeigt.

Hier können Sie zwischen den Rahmen hin- und herspringen und Rahmen neu anordnen. Die Rahmenbeschriftung am oberen Rand der Sequenzstruktur ähnelt der Selektorkennung in einer Case-Struktur. Die Rahmenbeschriftung enthält in der Mitte die Rahmennummer und an den Außenkanten Pfeile zur Rahmenauswahl.

Es können keine Werte in die Beschriftung eingegeben werden. Wenn Rahmen hinzugefügt, entfernt oder in ihrer Anordnung verändert werden, passt sich die Nummerierung automatisch an.