Übergeordnetes Thema: Senden von Daten an eine veröffentlichte Anwendung mit Hilfe von URLs

Hinweis Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in der Einführung in Webdienste und in der Anleitung. LabVIEW-Webdienste stehen nur im LabVIEW Full Development System und LabVIEW Professional Development System zur Verfügung.

Web-Clients tauschen mit Hilfe von URLs Daten mit veröffentlichten Webdiensten aus. URL-Mappings und Abfrage-Strings sind Bestandteile der URLs:

  • URL-Mapping—Dient dem Host-Webserver zur Identifizierung, um einem HTTP-Methoden-VI oder einer statischen Datei eine HTTP-Anfrage zuzuweisen. Jedes HTTP-Methoden-VI und jede statische Datei hat ein URL-Mapping.
  • Abfrage-String—Identifiziert Werte und weist diese den Eingangsparametern auf dem Anschlussfeld des HTTP-Methoden-VIs zu. Sie können zum Zuweisen eines Elements die Eingangsparameter an das Ende eines URL-Mappings anhängen, indem Sie ein Fragezeichen, eine Elementbeschriftung, ein Gleichheitszeichen und den Wert hinzufügen.

Für ein HTTP-Methoden-VI mit dem Namen "Addieren.vi" wird automatisch /Addieren als URL-Zuweisung gewählt. Wenn ein VI die Eingänge a und b enthält, weist der URL- und Abfrage-String /Addieren?b=2&a=3 den Eingängen Werte zu. In diesem Fall ist die vom Client verwendete URL http://127.0.0.1:8080/Webdienst/Addieren?b=2&a=3.

Hinweis Anstatt Standard-URL-Mappings zu verwenden, können Sie URL-Mappings benutzerdefiniert anpassen, wodurch sich die Art der Zuweisung von Werten an die Eingangsparameter eines HTTP-Methoden-VIs ändert.

Auslassen von Eingangsparameterwerten aus Abfrage-Strings

Ein Client kann Eingangsparameter in einem Abfrage-String weglassen. Beim Weglassen eines Eingangsparameterwerts verwendet der Webdienst den im VI gespeicherten Standardwert für den Eingangsanschluss. Bei einem HTTP-Methoden-VI namens Addieren.vi mit den Elementen a und b haben folgende URL-Mappings und Abfrage-Strings Gültigkeit:

  • /Addieren?b=2&a=3
  • /Addieren?a=3 (verwendet Standardwert von Element b)
  • /Addieren?a=3 (verwendet Standardwert von Element a)
  • /Addieren (verwendet Standardwerte beider Elemente)

Anpassen von URL-Mappings

Normalerweise können für einen Webdienst Standard-URL-Mappings verwendet werden. In fortgeschrittenen Anwendungsfällen kann es jedoch vorkommen, dass Sie das URL-Mapping für ein HTTP-Methoden-VI benutzerdefiniert anpassen möchten. Mit Hilfe der folgenden Schritte können Sie ein benutzerdefiniertes URL-Mapping für ein HTTP-Methoden-VI konfigurieren:

  1. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Webdienst-Projektobjekt und wählen Sie Eigenschaften.
  2. Gehen Sie zur Seite Einstellungen zum HTTP-Methoden-VI im Dialogfeld Eigenschaften für Webdienst.
  3. Wählen Sie aus der Tabelle das HTTP-Methoden-VI, dessen URL-Mapping Sie anpassen möchten.
  4. Deaktivieren Sie auf der Registerkarte URL-Mapping das Kontrollkästchen für Standard-URL-Mapping verwenden, um das Textfeld URL bearbeiten zu können. Sie können jetzt den Teil der URL bearbeiten, der nach dem Namen des Webdienstes und der Web-Ressource für das VI erscheint (falls zutreffend). IP-Adresse, Port, Name des Webdienstes oder Name der Web-Ressource (falls vorhanden) können nicht bearbeitet werden.

Der URL-Mapping-String kann beliebig lauten, solange der Wert mit einem Schrägstrich beginnt und der HTTP-Standardsyntax folgt. Fügen Sie zum Anhängen von Eingangsparametern an das Ende von URL-Mappings einen Schrägstrich, einen Doppelpunkt und die Beschriftung eines Anschlussfeldeingangs im entsprechenden HTTP-Methoden-VI an. Hinweis: Diese Syntax unterscheidet sich von der an Standard-URL-Mappings angehängter Abfrage-Strings zum Festlegen von Parameterwerten.

Ein Beispiel für einen benutzerdefinierten Standard-URL-Mapping-String ist /Addieren/:a/:b. Der URL-Mapping-String /Addieren ist die Basis des URL-Mappings und /:a/:b konfiguriert die Eingangsparameter für das HTTP-Methoden-VI. Wenn das URL-Mapping keine Eingangsparameter für das HTTP-Methoden-VI enthält, muss das VI für alle Eingangsanschlüsse einen Standardwert angeben.

Weitergeben mehrerer Fragmente mit Hilfe von URL-Mappings

Sie können eine benutzerdefinierte Browser-URL erstellen, die mehrere Fragmente der URL einem Eingangsanschluss des HTTP-Methoden-VIs zuweist. Dieses Vorgehen erweist sich beim Weitergeben von Dateipfaden oder anderen hierarchisch strukturierten Werten mit Hilfe einer benutzerdefinierten Browser-URL als nützlich.

Mit /:x/*y wird beispielsweise ein Eingangsparameter für ein Element mit der Beschriftung x und ein Element mit der Beschriftung y erstellt. Sie können dann einen Wert, z. B. /test/C/directory, an die benutzerdefinierte URL anhängen, die mit dem Eingangsparameter /:x/*y übereinstimmt, die Sie dem URL-Mapping hinzugefügt haben. In diesem Beispiel sind x und test sowie y und C/directory einander zugewiesen. Der Eingangsparameter, der mehr als ein Fragment enthält, muss am Ende der benutzerdefinierten Browser-URL stehen.