Nach dem Fertigstellen und Testen von VIs oder erstellten Anwendungen können zum Maximieren der Ausführungsgeschwindigkeit Einstellungen in der LabVIEW-Umgebung und der Build-Spezifikation vorgenommen werden. Sie müssen bis zum Ende der Entwicklung warten, da die Bearbeitung und Fehlersuche durch diese Einstellungen verlangsamt oder behindert werden kann.

Mit der folgenden Vorgehensweise kann die Ausführungsgeschwindigkeit verbessert werden, indem dafür gesorgt wird, dass LabVIEW Anwendungen mit Hilfe der vollständigen Compiler-Optimierung erstellt.

  1. Öffnen der Build-Spezifikation Klicken Sie zur Anzeige des Dialogfelds "Eigenschaften" mit der rechten Maustaste auf die Build-Spezifikation.
  2. Sicherstellen, dass die Option "Fehlersuche aktivieren" für die Build-Spezifikation deaktiviert ist Deaktivieren Sie auf der Seite Fortgeschritten des Dialogfelds die Option Fehlersuche aktivieren. Diese globale Einstellung zur Fehlersuche ermöglicht es LabVIEW, die Einstellungen zur Fehlersuche für individuelle VIs der Build-Spezifikation zu evaluieren. Um die Fehlersuche später für individuelle VIs der Build-Spezifikation deaktivieren zu können, darf die Fehlersuche nicht in dieser globalen Einstellung aktiviert werden.
  3. Deaktivieren der Fehlersuche für alle VIs der Build-Spezifikation Durch die Deaktivierung der Fehlersuche für alle VIs wird die Ausführungsgeschwindigkeit der Anwendung verbessert. Die Einstellung zur Fehlersuche kann eine erneute Kompilierung des VIs auslösen, um neue Compiler-Einstellungen, welche die Ausführungsgeschwindigkeit beeinflussen, zu übernehmen. Der Rest dieser Anleitung stellt sicher, dass diese Einstellungen bestätigt werden und eine Kompilierung erfolgt.
    1. Wählen Sie auf der Seite Einstellungen der Quelldateien alle VIs aus und klicken Sie auf die Schaltfläche VI-Einstellungen anpassen.
    2. Deaktivieren Sie die Option VI-Eigenschaft verwenden neben Fehlerbehandlung aktiviert.
    3. Deaktivieren Sie die Option Fehlerbehandlung aktiviert.
  4. Deaktivieren der Fehlersuche für die Abhängigkeiten der Build-Spezifikation Durch Deaktivieren der Fehlersuche für Abhängigkeiten wird sichergestellt, dass abhängige VIs ebenfalls die Vorteile der verbesserten Ausführungsgeschwindigkeit und der Kompilierung erfahren wie andere VIs der Build-Spezifikation.
    1. Wählen Sie auf der Seite Einstellungen der Quelldateien den Punkt Abhängigkeiten aus und klicken Sie auf die Schaltfläche VI-Einstellungen anpassen. Bei deaktivierter Option VI-Einstellungen anpassen setzen Sie zum Aktivieren der Option ein Häkchen in das Feld VI-Einstellungen für alle enthaltenen Dateien.
    2. Deaktivieren Sie die Option VI-Eigenschaft verwenden neben Fehlerbehandlung aktiviert.
    3. Deaktivieren Sie die Option Fehlerbehandlung aktiviert.
  5. Sicherstellen, dass bei allen Quell-VIs die Fehlerbehandlung aktiviert ist Wenn Sie die Fehlersuche in den Quell-VIs aktivieren, erzeugen Sie absichtlich eine Diskrepanz zwischen den VI-Einstellungen und den Einstellungen der Build-Spezifikation aus Schritten 3 und 4. Dadurch wird sichergestellt, dass die VIs beim Erstellen der Anwendung kompiliert werden. Durch das Kompilieren werden die Änderungen am Schwellwert für die Komplexität in späteren Schritten übernommen.
    Hinweis Führen Sie die folgenden Schritte nur aus, wenn Sie Einstellungen zur Fehlersuche an einzelnen VIs geändert haben. LabVIEW ermöglicht per Voreinstellung die Fehlersuche an VIs.
    1. Öffnen Sie jedes VI in der Build-Spezifikation und in der Liste "Abhängigkeiten".
    2. Aktivieren Sie die Option Fehlerbehandlung aktiviert auf der Seite Ausführung im Dialogfeld VI-Eigenschaften.
  6. Konfigurieren der Build-Spezifikation zur Verwendung aller zusätzlichen Ausschließungen Mit Hilfe der zusätzlichen Ausschließungen werden sowohl die Ladedauer als auch die Ausführungsgeschwindigkeit der Anwendung verbessert. Aktivieren Sie alle Optionen auf der Seite Zusätzliche Ausschließungen im Dialogfeld Eigenschaften der Build-Spezifikation.
  7. Verwenden eines Pre-Build-VIs zum Festlegen des Schwellwerts für die Compiler-Optimierung vor dem Erstellen der Anwendung Durch das programmatische Festlegen des Schwellwerts für die Compiler-Optimierungen in einem Pre-Build-VI wird sichergestellt, dass die Änderungen vorhanden sind, wenn das VI während des Build-Prozesses kompiliert wird.
    1. Zum Erzeugen eines neuen Pre-Build-VIs mit dem entsprechenden Anschlussfeld klicken Sie auf der Seite Aktionen vor/nach dem Build-Prozess im Dialogfeld Eigenschaften der Build-Spezifikation auf die Schaltfläche VI erzeugen.
    2. Schließen Sie das Dialogfeld Eigenschaften für die Build-Spezifikation und öffnen Sie das Pre-Build-VI.
    3. Setzen Sie die Eigenschaft Anwendung:Compiler-Schwellwert im Pre-Build-VI programmatisch auf 10. Sie müssen die VI-Skripte aktivieren, um die Eigenschaft "Anwendung:Compiler-Schwellwert" verwenden zu können.
  8. Verwenden eines Post-Build-VIs zum Wiederherstellen des Schwellwerts für die Compiler-Optimierung auf 5 nach dem Erstellen der Anwendung Durch das programmatische Wiederherstellen des Schwellwerts für die Compiler-Optimierungen in einem Post-Build-VI wird sichergestellt, dass alle anderen VIs, die entwickelt werden, den besten Kompromiss zwischen Editor-Reaktionszeit und VI-Ausführungsgeschwindigkeit erzielen.
    1. Zum Erzeugen eines neuen Post-Build-VIs mit dem entsprechenden Anschlussfeld klicken Sie auf der Seite Aktionen vor/nach dem Build-Prozess im Dialogfeld Eigenschaften der Build-Spezifikation auf die Schaltfläche VI erzeugen.
    2. Schließen Sie das Dialogfeld Eigenschaften für die Build-Spezifikation und öffnen Sie das Post-Build-VI.
    3. Setzen Sie die Eigenschaft "Anwendung:Compiler-Schwellwert" im Post-Build-VI programmatisch auf 5.
  9. Erstellen der Anwendung Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Build-Spezifikation und wählen Sie Erstellen aus dem Kontextmenü aus.
    Hinweis Wenn beim Erstellen der Anwendung nicht genügend Arbeitsspeicher zur Verfügung steht, konfigurieren Sie das Pre-Build-VI zur Verwendung eines Schwellwerts von 9 statt 10 für die Compiler-Optimierung. Verringern Sie den Schwellwert bis ausreichend Arbeitsspeicher zur Verfügung steht.