Eigenschaften sind Attribute von VIs, Objekten oder Anwendungen. Methoden führen eine Aktion an VIs, Objekten oder Anwendungen aus. Eigenschaftsknoten und Methodenknoten dienen zum Festlegen oder Abfragen von Eigenschaften in VIs, Objekten, lokalen Anwendungsinstanzen sowie in Netzwerk-Anwendungsinstanzen. Viele Anwendungs-, VI- und Objekteinstellungen können nur in Form von Eigenschaften und Methoden abgerufen und festgelegt werden.

Beispiele für die Verwendung der Eigenschaften und Methoden von Anwendungen und VI-Klassen finden Sie im Verzeichnis labview\examples\viserver.

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Eigenschaftsknoten

Mit dem Eigenschaftsknoten können Sie verschiedene Eigenschaften einer Anwendung oder eines VIs abrufen oder festlegen. Um die Eigenschaften des Knotens auszuwählen, klicken Sie ihn mit Hilfe des Bedienwerkzeugs an oder klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den weißen Bereich des Knotens und wählen Sie im Kontextmenü die Option Eigenschaften.

Nachfolgend sehen Sie Beispiele dafür, wie Eigenschaften eine Anwendung oder ein VI benutzerfreundlicher gestalten können:

  • Legen Sie den Fokus auf das am meisten verwendete Element fest.
  • Deaktivieren oder verstecken Sie Elemente, die momentan irrelevant oder ungültig sind.
  • Führen Sie den Benutzer durch die Schritte, indem Sie Elemente hervorheben.
  • Heben Sie Fehler durch andere Farben hervor.

Grundsätzlich können mit einem Knoten auch mehrere Eigenschaften abgerufen oder festgelegt werden. Auf einige Eigenschaften besteht jedoch nur Lese- oder nur Schreibzugriff. Um neue Anschlüsse hinzuzufügen, erweitern Sie den Eigenschaftsknoten mit Hilfe des Positionierwerkzeugs. Ein kleiner Pfeil rechts neben der Eigenschaft zeigt an, dass diese gelesen wird. Wenn sich der Pfeil links befindet, wird die Eigenschaft geschrieben. Um die Einstellung der Eigenschaft zu ändern, klicken Sie diese mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü die Option In 'Lesen' ändern oder In 'Schreiben' ändern.

Die Abarbeitung der Eigenschaften des Knotens erfolgt von oben nach unten. Wenn vor der Ausführung ein Fehler auftritt, wird der Knoten nicht ausgeführt. Überprüfen Sie daher immer die Möglichkeit von Fehlern. Tritt in einer Eigenschaft ein Fehler auf, ignoriert LabVIEW die restlichen Eigenschaften und gibt eine Fehlermeldung aus. Wenn Sie den Eigenschaftsknoten mit der rechten Maustaste anklicken und Fehler im Knoten ignorieren auswählen, werden die verbleibenden Eigenschaften im Eigenschaftsknoten ausgeführt. Der Eigenschaftsknoten gibt nur den ersten Fehler aus. Der Cluster Fehler (Ausgang) enthält Informationen darüber, welche Eigenschaft zu dem Fehler geführt hat.

Wenn der Eigenschaftsknoten eine Referenz auf eine Anwendung oder ein VI ausgibt, wird diese mit der Funktion Referenz schließen beendet.

Automatisch verknüpfte Eigenschaftsknoten

Wenn Sie einen Eigenschaftsknoten von einem Frontpanel-Objekt aus erstellen, indem Sie mit der rechten Maustaste auf das Objekt klicken und aus dem Kontextmenü Erstellen»Eigenschaftsknoten auswählen, wird der neue Eigenschaftsknoten automatisch mit dem Objekt verknüpft. Aus diesem Grund fehlt dem Eigenschaftsknoten der Referenzeingang und der Knoten muss nicht mit dem Anschluss des Frontpanel-Objekts oder der Elementreferenz verbunden werden. Zum Aufheben der Verknüpfung mit dem Frontpanel-Element klicken Sie im Blockdiagramm mit der rechten Maustaste auf den Eigenschaftsknoten und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Von Element trennen aus.

Methodenknoten

Mit einem Methodenknoten können Sie Aktionen (Methoden genannt) auf eine Anwendung oder ein VI anwenden. Im Gegensatz zum Eigenschaftsknoten führt ein Methodenknoten jedoch nur jeweils eine Methode aus. Zum Auswählen einer Methode klicken Sie mit dem Bedienwerkzeug auf den Methodenanschluss oder mit der rechten Maustaste auf den weißen Bereich des Knotens und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Methoden aus. Sie können auch einen Methodenknoten erstellen, der nicht sichtbar mit einem Frontpanel-Element verbunden ist, indem Sie Erstellen»Methodenknoten anklicken und aus dem Kontextmenü eine Methode auswählen.

Der Name der Methode ist im Methodenknoten stets der erste Anschluss in der Parameterliste. Wenn die Methode einen Wert ausgibt, wird dieser im Methodenanschluss angezeigt. Ansonsten enthält der Methodenanschluss keinen Wert.

Die Parameter werden von oben nach unten aufgelistet, wobei der Name der Methode zuerst und die optionalen Parameter zuletzt angezeigt werden. Optionale Parameter werden grau dargestellt.

Bearbeiten von Eigenschaften und Methoden der Anwendungsklasse

Eigenschaften können in einer lokalen oder Netzwerkanwendung abgerufen oder festgelegt und/oder Methoden in LabVIEW ausgeführt werden. Im folgenden Blockdiagramm ist zu sehen, wie alle VIs im Arbeitsspeicher eines lokalen Computers in einem String-Array auf dem Frontpanel angezeigt werden können.

Wenn der Referenz-Eingang nicht verbunden ist, verwendet der Eigenschafts- oder Methodenknoten die aktuelle Anwendung als Referenz. Wenn die Eigenschaften oder Methoden einer anderen Anwendung verändert werden sollen, muss der Referenz-Eingang mit der entsprechenden Anwendungsreferenz verbunden werden. Stellen Sie sicher, dass bei mehreren gleichzeitig geöffneten Anwendungsinstanzen der Eingang Referenz mit einer Anwendungsreferenz verbunden wird. LabVIEW öffnet beispielsweise jedes Mal, wenn Sie ein LabVIEW-Projekt oder -Zielsystem erstellen, eine neue Anwendungsinstanz. Darüber hinaus gibt es immer eine Hauptprogrammkopie, in der geöffnete VIs enthalten sind, die nicht Bestandteil eines Projekts sind oder nicht von einem Projekt aus geöffnet wurden.

Um das exportierte VI im Speicher eines Netzwerkrechners zu finden, verbinden Sie ein String-Element mit dem Eingang Computername der Funktion Anwendungsreferenz öffnen (siehe Abbildung) und geben die IP-Adresse oder den Domänennamen ein. Sie müssen auch die Eigenschaft Exportierte VIs im Speicher auswählen, da die Eigenschaft Alle VIs im Speicher (wie im letzten Blockdiagramm dargestellt) nur für lokale Anwendungen von LabVIEW gilt.

Sie können die Standardanwendungsreferenz mit Hilfe der Eigenschaft Standard:Anwendung auch programmatisch ausgeben. Mit Hilfe der Eigenschaft Anwendung können Sie die Anwendungsinstanz des Ziels programmatisch öffnen.

Bearbeiten von Eigenschaften und Methoden der VI-Klasse

Sie können Eigenschaften eines VIs abrufen oder festlegen und/oder Methoden eines VIs durchführen. Mit Hilfe der Funktion VI-Referenz öffnen können Sie eine VI-Referenz ausgeben. Verwenden Sie dann Eigenschafts- und Methodenknoten wie bei der Bearbeitung der Eigenschaften und Methoden von Anwendungsklassen.

Wenn Sie den Eingang Referenz offen lassen, arbeitet die Eigenschaft oder Methode mit einer Referenz auf das VI, das den Eigenschafts- oder Methodenknoten enthält. Zum Ändern der Eigenschaften und Methoden eines anderen VIs muss der Referenz-Eingang mit der entsprechenden Referenz verbunden werden.

Der Eigenschaftsknoten funktioniert ähnlich wie der Methodenknoten. Nachdem Sie eine VI-Referenz mit dem Eigenschaftsknoten verbunden haben, können Sie auf alle VI-Klasseneigenschaften zugreifen.

Bearbeiten von Eigenschaften und Methoden der Anwendungsklasse und VI-Klasse

In manchen VIs müssen Sie auf Eigenschaften und Methoden der Anwendungsklasse und der VI-Klasse zugreifen. Die Referenzen zur Anwendungs- und VI-Klasse müssen getrennt geöffnet werden (siehe Abbildung).

Hinweis Die Anwendungsreferenz auf diesem Blockdiagramm ist eine implizite Referenz und muss daher nicht geschlossen werden. In der Anleitung zum Schließen von Referenzen in LabVIEW finden Sie weitere Informationen zum Thema.

Im folgenden Blockdiagramm sehen Sie, wie die exportierten VIs im Arbeitsspeicher des lokalen Computers ermittelt werden und der Pfad jedes dieser VIs auf dem Frontpanel angezeigt wird. Um alle im Speicher befindlichen exportierten VIs zu finden, müssen Sie auf eine Anwendungsklasseneigenschaft zugreifen. Für die Pfade verwenden Sie eine VI-Klasseneigenschaft. Die Anzahl der im Speicher befindlichen exportierten VIs bestimmt die Anzahl der Durchläufe der For-Schleife. Fügen Sie die Funktionen VI-Referenz öffnen und Referenz schließen in die For-Schleife ein, da für jedes im Arbeitsspeicher befindliche VI eine VI-Referenz benötigt wird.