Ein VI enthält per Voreinstellung zwei Arten von Code: den grafischen Quellcode, den Sie bearbeiten können, und eine kompilierte Version dieses Codes, mit dessen Hilfe das VI ausgeführt wird. Wenn Sie den Quellcode eines VIs bearbeiten, wird das VI automatisch kompiliert, um die Änderungen in die kompilierte Version des Codes zu übernehmen. LabVIEW kompiliert automatisch alle VIs, die das geänderte VI aufrufen. Dadurch kommt es im Aufrufer-VI zu ungespeicherten Änderungen. Wenn die Aufrufer-VIs mittels Versionsverwaltung gespeichert sind, erfordern die ungespeicherten Änderungen ein Auschecken der VIs, wenn SubVIs bearbeitet werden.

Zum Vermeiden dieses Problems ermöglicht LabVIEW das Trennen des kompilierten Codes vom grafischen Quellcode eines VIs. Auf diese Weise werden VIs erstellt, die nur aus dem Quellcode bestehen. Nach dem Trennen des kompilierten Codes von einem VI wird das VI aber immer noch kompiliert, wenn Änderungen an den SubVIs vorgenommen werden. Die kompilierte Version des Codes wird in einem Cache für kompilierte Objekte und nicht im VI in der Versionsverwaltung gespeichert. Da sich das VI in der Versionsverwaltung nicht ändert, muss es auch nicht aus der Versionsverwaltung ausgecheckt werden, wenn Sie SubVIs ändern.

Gründe für das Trennen des kompilierten Codes von VIs

Der kompilierte Code sollte aus folgenden Gründen von einem VI getrennt werden:

  • Zur Vereinfachung der Versionsverwaltung—Wenn Sie den kompilierten Code in einer VI-Hierarchie oder in einem LabVIEW-Projekt von allen VIs trennen, führen die Änderungen an einem VI nicht zu ungespeicherten Änderungen an anderen Stellen in der VI-Hierarchie. Sie müssen also nur das VI auschecken, das Sie bearbeiten möchten, und nicht alle VIs, die das geänderte VI aufrufen.
  • Zur Vorbereitung von VIs in der Versionsverwaltung für die Aktualisierung auf eine neue LabVIEW-Version—Sie können Quellcode-VIs auf eine neue LabVIEW-Version aktualisieren, ohne die VIs aus der Versionsverwaltung auszuchecken.
  • Zur Verbesserung der Ladedauer von VIs können Quellcode-VIs schneller geladen werden als reguläre VIs Zum Maximieren dieses Vorteils muss der kompilierte Code von allen Dateien in einer VI-Hierarchie oder einem Projekt getrennt werden.
nicht LabVIEW-Runtime-Engine Cache für kompilierte Objekte Quellcodepaket erstellen

Vereinfachen der Versionsverwaltung für andere Dateitypen

In LabVIEW können Projektbibliotheken, LabVIEW-Klassen und XControls erstellt werden, die nur aus dem Quellcode bestehen. Die darin befindlichen Dateien können auf diese Weise keine ungespeicherten Änderungen in den Versionen in der Versionsverwaltung hervorrufen. Anders als bei Quellcode-VIs wird der kompilierte Code bei diesen Dateitypen nicht wirklich getrennt. Manche der Dateitypen enthalten nicht einmal kompilierten Code. Stattdessen wird bei diesen Dateitypen bei Auswahl der Option Kompilierten Code von Quelldateien trennen eine aktuelle Version jeder Datei im Objekt-Cache-Speicher gespeichert. Wenn Sie ein VI der Bibliothek, Klasse oder des XControls ändern, wird die Version der Datei im Objekt-Cache-Speicher aktualisiert. Sie werden daher nicht aufgefordert, die Version in der Versionsverwaltung zu speichern. Die Quellcode-Bibliotheken, -Klassen und -XControls bieten somit dieselben Vorteile wie Quellcode-VIs.