Eine bedingte Deaktivierungsstruktur führt ein Unterdiagramm in Abhängigkeit der Konfiguration einer Bedingung aus. Dazu zählen u. a. die Plattform und andere benutzerdefinierte Symbole.

Führen Sie zum Konfigurieren von Bedingungen für eine bedingte Deaktivierungsstruktur durch Auswahl von Symbolen und Werte die folgenden Schritte aus:

  1. Fügen Sie eine bedingte Deaktivierungsstruktur in das Blockdiagramm ein.
  2. (Optional) Wenn Sie die Struktur in einem LabVIEW-Projekt verwenden, können Sie benutzerdefinierte Symbole für bedingte Deaktivierung erstellen.
  3. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Rahmen der Struktur und wählen Sie Bedingung für dieses Unterdiagramm bearbeiten aus, um das Dialogfeld "Bedingung konfigurieren" anzuzeigen.
  4. Wählen Sie ein Symbol und geben Sie einen Wert für das Symbol ein. In der folgenden Tabelle werden die Standardsymbole und gültige Werte für jedes Symbol aufgelistet. Im Werte-String muss die Groß- oder Kleinschreibung beachtet werden. Die gültigen Werte sind genau wie unten dargestellt einzugeben.
    SymbolGültige WerteBeschreibung
    CPUPowerPC

    x86

    Null

    ARM

    Gibt den Prozessor an, mit dem das Unterdiagramm ausgeführt werden soll. Dieses Symbol ist nur für VIs von LabVIEW-Projekten verfügbar.
    FPGA_EXECUTION_MODEFPGA-ZIEL

    DEV_COMPUTER_SIM_IO

    DEV_COMPUTER_REAL_IO

    THIRD_PARTY_SIMULATION

    Gibt an, dass je nach ausgewähltem Ausführungsmodus ein anderes Unterdiagramm in einem FPGA-VI ausgeführt wird:

    • FPGA-Zielsystem: FPGA_TARGET
    • Simulation (simulierte I/O): DEV_COMPUTER_SIM_IO
    • Simulation (reale I/O): DEV_COMPUTER_REAL_IO
    • Drittanbietersimulation: THIRD_PARTY_SIMULATION

    Damit dieses Symbol angezeigt wird, muss das VI in einem LabVIEW-Projekt unter einem FPGA-System aufgeführt sein.

    FPGA_TARGET_FAMILYVIRTEX2

    VIRTEX5

    VIRTEX6

    SPARTAN3

    SPARTAN6

    ZYNQ

    KINTEX7

    Gibt an, dass je nach FPGA-Familie (z. B. Virtex-II oder Virtex-5) ein anderes Unterdiagramm innerhalb eines FPGA-VIs ausgeführt werden soll. Damit dieses Symbol angezeigt wird, muss das VI in einem LabVIEW-Projekt unter einem FPGA-System aufgeführt sein.
    FPGA_TARGET_CLASSDen Wert, der vom Zielsystem definiert ist, finden Sie auf der Seite Conditional Disable Symbols im Dialogfeld FPGA Target Properties.Gibt die Zielklasse des FPGA-Zielsystems an. So ist z. B. die FPGA_TARGET_CLASS eines Geräts des Typs NI PXIe-7965R PXIE-7965R und die FPGA_TARGET_FAMILY ist VIRTEX5.
    OSLinux

    Mac

    Null

    Phar Lap

    VxWorks

    Win

    Gibt das Betriebssystem an, mit dem das Unterdiagramm ausgeführt werden soll. Dieses Symbol ist nur für VIs von LabVIEW-Projekten verfügbar.
    RUN_TIME_ENGINETrue

    False

    Gibt an, ob das Unterdiagramm in einer eigenständigen LabVIEW-Anwendung oder -DLL ausgeführt werden soll, die mit der LabVIEW-Runtime-Engine arbeitet.

    RUN_TIME_ENGINE ist True für Build-Spezifikationen des Typs „Anwendung“, „Real-Time-Anwendung“, „DLL“ und „.NET Framework-Assembly“.

    RUN_TIME_ENGINE ist False für Build-Spezifikationen des Typs „Komprimierte Bibliothek“.

    RUN_TIME_ENGINE gilt nicht für Build-Spezifikationen des Typs „Installationsprogramm“, „Paket“, „Quellcodepaket“ und „Zip-Datei“.

    TARGET_BITNESS32

    64

    Gibt die Bitanzahl der Instanz von LabVIEW oder der LabVIEW-Runtime-Engine an, mit der das Unterdiagramm ausgeführt wird.
    TARGET_TYPEWindows

    FPGA

    IPBuilder

    Embedded

    RT

    Mac

    Unix

    PocketPC

    DSP

    Gibt an, auf welchen Plattformen oder Zielsystemen das Unterdiagramm ausgeführt werden kann.
    Hinweis Wenn Sie die bedingte Deaktivierungsstruktur nicht in einem LabVIEW-Projekt verwenden, sind RUN_TIME_ENGINE, TARGET_BITNESS und TARGET_TYPE die einzigen verfügbaren Symbole.
  5. (Optional) Klicken Sie zum Hinzufügen von weiteren Bedingungen auf das Pluszeichen. Wenn das Unterdiagramm zum Beispiel auf mehreren Plattformen (Windows und Mac) verwendet werden soll, können Sie den Wert des Symbols TARGET_TYPE auf Windows setzen, das Pluszeichen anklicken, den ODER-Operator auswählen und dann den Wert des Symbols TARGET_TYPE in einer zweiten Bedingung auf Mac setzen.
  6. Klicken Sie auf die Schaltfläche OK.
  7. Fügen Sie zum Erstellen der einzelnen Unterdiagramme Elemente in die Struktur ein. Bei Bedarf können Sie auch ein Unterdiagramm hinzufügen oder kopieren.
Hinweis Sie können Bedingungen auch mit Hilfe boolescher Operatoren verknüpfen, damit LabVIEW mehrere Bedingungen evaluieren kann. Wenn mehrere Bedingungen TRUE sind, richtet sich das aktive Unterdiagramm der Struktur nach der ersten erfüllten Bedingung. Wenn Sie einen booleschen Ausdruck für ein Unterdiagramm angegeben, werden die durch UND verknüpften Bedingungen vor den durch ODER verknüpften Bedingungen verarbeitet.

Wenn Sie einen Programmabschnitt im Blockdiagramm deaktivieren möchten, sodass dieser Code während der Ausführung nicht kompiliert wird, ist eine Diagrammdeaktivierungsstruktur zu verwenden.

Ein Beispiel für die Verwendung einer bedingten Deaktivierungsstruktur finden Sie im VI "Conditional Disable Structure.vi" im Verzeichnis labview\examples\Structures\Disable Structures.