Daten werden zwischen Blockdiagrammobjekten über Verbindungen übertragen. Bei jeder Verbindung gibt es eine Datenquelle, die jedoch mit mehreren VIs und Funktionen verbunden werden kann (ähnlich dem Weiterleiten erforderlicher Parameter bei textbasierten Programmiersprachen). Es müssen alle notwendigen Blockdiagrammanschlüsse verbunden werden. Anderenfalls ist das VI nicht ausführbar. Die Anschlüsse, die verbunden werden müssen, um die Funktionstüchtigkeit eines Knotens zu gewährleisten, sind der Kontexthilfe zu entnehmen. Die Beschriftungen für erforderliche Anschlüsse erscheinen in der Kontexthilfe fettgedruckt.

Darstellung und Struktur der Verbindung

Verbindungen unterscheiden sich je nach Datentyp in Farbe, Darstellung und Breite, ähnlich wie Anschlüsse, bei denen der Datentyp des entsprechenden Bedien- oder Anzeigeelements farblich dargestellt wird. Eine unterbrochene Verbindung wird als gestrichelte schwarze Linie mit einem roten X dargestellt. Verbindungen werden zum Beispiel als fehlerhaft angezeigt, wenn Sie versuchen, zwei Objekte mit inkompatiblen Datentypen miteinander zu verbinden. Die Pfeile an beiden Seiten des roten X zeigen die Richtung des Datenstroms an und die Farbe der Pfeile den jeweiligen Datentyp.

Weitere Informationen zu Datentypen finden Sie in der Tabelle der Datentypen der Bedien- und Anzeigeelemente.

Verbindungsstümpfe sind die abgeschnittenen Leitungen, die an einem unverbundenen VI- oder Funktionssymbol angezeigt werden, wenn Sie das Verbindungswerkzeug über das Symbol bewegen. Sie zeigen den Datentyp des jeweiligen Anschlusses an. Darüber hinaus erscheint ein Hinweisstreifen mit dem Namen des Anschlusses. Ist der Anschluss bereits verbunden, wird kein Verbindungsstumpf für diesen Anschluss mehr angezeigt, wenn Sie das Verbindungswerkzeug über die Funktion bewegen.

Ein Verbindungssegment ist ein einzelner horizontaler oder vertikaler Abschnitt einer Verbindung. An der Stelle, an der zwei Segmente aufeinander treffen, entsteht eine Abzweigung. Der Punkt, an dem mehrere Verbindungssegmente zusammenlaufen, wird als Knotenpunkt bezeichnet. Ein Verbindungszweig enthält alle Segmente von Knotenpunkt zu Knotenpunkt, Anschluss zu Knotenpunkt oder Anschluss zu Anschluss.

Die meisten Verbindungen stellen den synchronen Datenaustausch zwischen Knoten dar. Kanalverbindungen sind eine Verbindungsart zur Darstellung der asynchronen Kommunikation. Kanalverbindungen sind durch einen Streifen in der Farbe des Datentyps gekennzeichnet, die zum Rand hin verblasst. Für Kanalverbindungen werden beim Durchqueren von Strukturen keine Tunnel erstellt. Dort, wo die Kanalverbindung auf den Anschluss eines Knotens trifft, wird ein dunkleres Endstück angezeigt.

In der nachfolgenden Abbildung ist ein Verbindungssegment, eine Abzweigung, einen Knotenpunkt, eine Kanalverbindung sowie ein Endstück dargestellt.

1 Segment
2 Abzweigung
3 Knotenpunkt
4 Kanalverbindung
5 Endstück

Verbinden von Objekten

Die Blockdiagrammobjekte werden mit dem Verbindungswerkzeug miteinander verbunden. Wenn Sie das Verbindungswerkzeug über einen Anschluss bewegen, blinkt dieser. Bei Anschlüssen von VIs oder Funktionen erscheint auch ein Hinweisstreifen mit dem Namen des VIs oder der Funktion. Beim Verbinden von Anschlüssen kann es auch zu ungültigen Verbindungen kommen. Ungültige Verbindungen müssen behoben werden, bevor das VI ausgeführt werden kann.

Um beim Verbinden eng beieinander liegende Anschlüsse voneinander zu unterscheiden, ist die Kontexthilfe zu verwenden. Wenn der Cursor über ein VI oder eine Funktion bewegt wird, werden in der Kontexthilfe alle dazugehörigen Anschlüsse angezeigt.

Hinweis Klicken Sie in der Kontexthilfe auf die Schaltfläche Optionale Anschlüsse und kompletten Pfad anzeigen, um auch die optionalen Anschlüsse des VIs oder der Funktion einzublenden.

Mit Hilfe der Kontexthilfe können Sie auch bestimmen, welche Datentypen mit den Anschlüssen des Objekts zu verbinden sind. Wenn Sie den Cursor über den Anschluss eines VIs oder einer Funktion bewegen, wird im Feld Anschlussdatentyp der Kontexthilfe beschrieben, welche Datentypen von dem Anschluss akzeptiert werden. Bei Anschlüssen, die mit mehreren Datentypen arbeiten, wird im Feld Anschlussdatentyp der per Voreinstellung angenommene Datentyp angezeigt.

Hinweis Wenn Sie zwei Objekte mit verschiedenen Datentypen verbinden und sich die Datentypen so ähnlich sind, dass LabVIEW sie aneinander anpassen kann, platziert LabVIEW einen Typumwandlungspunkt auf einen Blockdiagramm-Knoten, um Sie darauf hinzuweisen, dass LabVIEW den an den Knoten übergebenen Wert an eine andere Darstellung angepasst hat. Bei manchen Typumwandlungen können Typumwandlungspunkte zu einer erhöhten Speichernutzung und Ausführungsdauer führen, sowie zur Verminderung der Genauigkeit der Resultate.

Ändern der Verdrahtungsrichtung

Fügen Sie beim Verbinden eines Anschlusses einen 90°-Winkel ein, indem Sie den Cursor entweder vertikal oder horizontal bewegen. Um mehrere Winkel einzufügen, ist an der entsprechenden Stelle mit der Maustaste zu klicken und der Cursor in die neue Richtung zu ziehen. Auf diese Weise kann eine Verbindung beliebig verwinkelt werden.

Aufheben von Verbindungen

Um den letzten Verbindungsvorgang rückgängig zu machen, drücken Sie die <Shift>-Taste und klicken Sie an einer beliebigen Stelle im Blockdiagramm. (macOS) Drücken Sie die <Option>-Taste und führen Sie einen Mausklick durch. (Linux) Klicken Sie mit der mittleren Maustaste. Um den gesamten Verbindungsvorgang abzubrechen, klicken Sie an einer beliebigen Stelle im Blockdiagramm oder drücken Sie die <Esc>-Taste.

Um Verbindungen an einer Funktion mit zwei Eingängen ohne manuelles Löschen und Ersetzen auszutauschen, klicken Sie bei gedrückter <Strg>-Taste auf einen der beiden Eingänge.

Achtung Durch sich kreuzende Verbindungen kann ein Blockdiagramm unübersichtlich erscheinen und so die Fehlersuche erschweren.

Automatisches Verbinden von Objekten

Wenn Sie ein markiertes Objekt nahe an andere Objekte im Blockdiagramm verschieben, zieht LabVIEW temporäre Verbindungen, um gültige Verbindungen anzuzeigen. Wenn Sie die Maustaste loslassen, um das Objekt in das Blockdiagramm einzufügen, stellt LabVIEW automatisch eine Verbindung her. Das Gleiche gilt auch für bereits im Blockdiagramm befindliche Objekte. LabVIEW verbindet die Anschlüsse, die am besten zusammenpassen, und lässt alle anderen Anschlüsse offen.

Sie können das automatische Erstellen von Verbindungen durch Betätigen der Leertaste deaktivieren, während Sie ein Objekt mit Hilfe des Positionierwerkzeugs verschieben.

Das automatische Verbinden ist standardmäßig aktiviert, wenn Sie ein Objekt aus der Palette Funktionen wählen oder wenn Sie ein Objekt durch Ziehen bei gedrückter <Strg>-Taste kopieren. Wenn Sie ein Objekt mit Hilfe des Positionierwerkzeugs verschieben, ist das automatische Verbinden per Voreinstellung deaktiviert.

(macOS) Drücken Sie die <Option>-Taste. (Linux) Drücken Sie die <Alt>-Taste.

Deaktivieren Sie das automatische Verbinden, indem Sie Werkzeuge»Optionen und anschließend Blockdiagramm aus der Kategorie-Liste auswählen.

Erstellen von Verbindungen

Beim Erstellen einer Verbindung wird automatisch nach einem günstigen Verbindungsweg gesucht. So werden Verbindungen zum Beispiel um vorhandene Objekte wie Schleifen oder Strukturen herumgelegt. Außerdem werden alle Verbindungen soweit wie möglich begradigt. Dabei wird nach Möglichkeit so verfahren, dass alle Verbindungen aus Bedienelementen an der rechten Seite des Symbols austreten und bei Anzeigeelementen an der linken Seite eintreten.

Um einen vorhandenen Verbindungsweg automatisch zu optimieren, klicken Sie diesen mit der rechten Maustaste an und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Verdrahtung bereinigen aus. Sie können automatisch alle bestehenden Verbindungen und Objekte neu anordnen.

Zum kurzfristigen Deaktivieren der Verbindungsoptimierung drücken Sie die <A>-Taste und erstellen Sie die Verbindung manuell. Drücken Sie anschließend die <A>-Taste erneut, um das automatische Verbinden wieder einzuschalten. Nach dem Schließen der Verbindung wird das automatische Verbinden wieder aktiviert. Eine weitere Möglichkeit, das automatische Verbinden zu deaktivieren, besteht darin, einfach die gedrückte Maustaste wieder loszulassen. Nach dem Loslassen der Maustaste wird das automatische Verbinden erneut aktiviert.

Wählen Sie über Werkzeuge»Optionen den Eintrag Blockdiagramm aus der Kategorie-Liste und deaktivieren Sie die Option Automatisches Routing aktivieren, um diese Funktion für alle neuen Verbindungen zu deaktivieren.

Wenn das automatische Verbinden deaktiviert ist, können die Verbindungen vertikal oder horizontal an die Anschlüsse herangeführt werden, je nachdem, in welche Richtung das Verbindungswerkzeug zuerst bewegt wird. Die Verbindung wird am Mittelpunkt des Anschlusses hergestellt, egal an welche Stelle des Anschlusses Sie klicken. Nachdem Sie auf den Anschluss geklickt haben, können Sie zwischen der horizontalen und vertikalen Verbindungsrichtung wechseln, indem Sie die Leertaste drücken.

Diese Funktion ist auch bei aktiviertem automatischen Verbinden möglich. Sobald LabVIEW eine neue Verbindungsrichtung erkennt, nimmt der Draht diese Richtung ein.

Auswählen von Verbindungen

Zum Auswählen von Verbindungen klicken Sie diese mit dem Positionierwerkzeug entweder ein-, zwei- oder dreimal an. Mit einem einfachen Klick auf eine Verbindung wird ein Segment der Verbindung markiert. Mit einem Doppelklick wird ein Verbindungszweig markiert. Wenn Sie dreimal auf eine Verbindung klicken, wird diese vollständig markiert.

Beschriften von Verbindungen

Mit Hilfe von verknüpften Beschriftungen können Sie lange Verbindungen beschriften und deren Zweck angeben. Zum Erstellen von verknüpften Beschriftungen klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verbindung und wählen Sie Sichtbare Objekte»Beschriftung aus dem Kontextmenü aus. Das Beschriften von Verbindungen ist nützlich für Verbindungen, die von Schieberegistern ausgehen, oder für lange Verbindungen, die über das gesamte Blockdiagramm verlaufen. Sie können verknüpfte Beschriftungen an eine beliebige Stelle entlang der Verbindung verschieben. Eine verknüpfte Beschriftung kann nicht an einer Verbindung verankert werden.

Beheben von Verbindungsfehlern

Eine fehlerhafte Verbindung wird als gestrichelte schwarze Linie mit einem roten X () in der Mitte dargestellt. Verbindungen werden zum Beispiel als fehlerhaft angezeigt, wenn Sie versuchen, zwei Objekte mit inkompatiblen Datentypen miteinander zu verbinden. Wenn Sie das Verbindungswerkzeug über eine unterbrochene Verbindung bewegen, wird ein Hinweisstreifen mit einer Fehlerbeschreibung angezeigt. Diese Informationen erscheinen auch in der Kontexthilfe. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Verbindung und wählen Sie im Kontextmenü Fehler anzeigen aus. Es öffnet sich die Fehlerliste. Weitere Informationen zu einer fehlerhaften Verbindung erhalten Sie über einen Klick auf die Schaltfläche LabVIEW-Hilfe.

Klicken Sie mit dem Positionierwerkzeug dreimal auf eine fehlerhafte Verbindung und drücken Sie dann die <Entf>-Taste, um sie zu entfernen. Sie können die Verbindung auch mit der rechten Maustaste anklicken und aus dem Kontextmenü zwischen den Optionen Verzweigung löschen, Verzweigung erstellen, Offene Enden entfernen, Verbindungen ausrichten, In Bedienelement ändern, In Anzeigeelement ändern, Indizierung an Quelle aktivieren oder Indizierung an der Quelle deaktivieren auswählen. Welche dieser Optionen jeweils angezeigt werden, hängt von der Fehlerursache ab.

Um alle fehlerhaften Verbindungen zu löschen, wählen Sie Bearbeiten»Ungültige Verbindungen entfernen oder drücken Sie die Tasten <Strg + B>. (macOS) Drücken Sie die Tastenkombination <Command + B>. (Linux) Drücken Sie die Tasten <Meta + B>. Um ungültige Verbindungen nur aus einem ausgewählten Bereich zu entfernen, können Sie auch Strukturen oder Blockdiagrammbereiche auswählen, von denen die ungültigen Verbindungen entfernt werden sollen, und die Tasten <Strg + B > drücken.

Achtung Gehen Sie beim Entfernen aller ungültigen Verbindungen vorsichtig vor. Manchmal erscheint eine Verbindung ungültig, wenn das Blockdiagramm noch nicht fertig gestellt ist.

Eine Verbindung wird auch beim Löschen eines Teilstücks der Verbindung ungültig. Verbinden Sie das Verbindungssegment erneut.

Hinweis Beim Löschen eines Verbindungsteilstücks mit einer verknüpften Beschriftung verbleibt die Beschriftung an der ungültigen Verbindung. Beim Verbinden von zwei ungültigen Verbindungen mit verknüpften Beschriftungen wird die Beschriftung der Verbindung, die mit dem Ausgangsanschluss verbunden ist, als Beschriftung für die neue Verbindung übernommen.