Jedes Mal, wenn LabVIEW Daten in eine Datei schreiben oder aus einer Datei auslesen will, muss das Programm einige Millisekunden lang mit dem Betriebssystem kommunizieren und sich eine Genehmigung für die Dateibewegung einholen. Diese Zeit fällt jedes Mal an, wenn LabVIEW das Betriebssystem aufruft. Zum Vermeiden dieses Problems sind die meisten Betriebssysteme mit einem Puffer ausgestattet, in dem die Daten für Dateibewegungen gespeichert werden. Wenn ein Puffer voll ist, werden die Daten in einem Gang in die Datei geschrieben oder ausgelesen.

Dieser Prozess wird als Pufferung bezeichnet und ist in LabVIEW standardmäßig aktiviert. Durch die Pufferung wird die Anzahl der Zugriffe des Betriebssystems auf die Festplatte und somit die dafür anfallende Bearbeitungszeit reduziert.

Deaktivieren der Pufferung

Manchmal können höhere Datenübertragungsraten erzielt werden, wenn die Pufferung deaktiviert ist. Zum Erhöhen der Verarbeitungsgeschwindigkeit können Sie z. B. RAIDs (logische Laufwerke aus mehreren physischen Festplatten) einsetzen. Ein RAID-System besteht aus einer Reihe von Festplatten, die als eine Festplatte fungieren, so dass das Betriebssystem gleichzeitig darauf zugreifen kann. Das Lesen und Schreiben von Daten ist daher weniger zeitaufwendig. Beim Zugreifen auf ein RAID-System bei aktivierter Pufferung kann das Kopieren von Daten auf das Betriebssystem länger dauern als das eigentliche Schreiben der Daten auf der Festplatte. Die Pufferung kann über den Eingang Pufferung deaktivieren der Funktion "Öffnen/Erstellen/Ersetzen einer Datei" deaktiviert werden, wodurch die Datenkopien vermieden werden und das Betriebssystem zum direkten Senden der Daten an die Festplatte gezwungen wird.

Wenn Sie die Pufferung deaktivieren, müssen jedoch folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Die Dateigröße muss ein Vielfaches der Sektorgröße auf der Festplatte (in Bytes) sein, der die Daten enthält oder enthalten wird. Ein Sektor ist ein Teil des Festplattenspeichers mit einer festen Größe (üblicherweise 512 Byte). Mit Hilfe des Ausgangs Sektorgröße (Byte) der Funktion Datenträger-Info lesen lässt sich die Sektorgröße auf der Festplatte bestimmen. Beim Speichern von Daten auf eine Festplatte in LabVIEW können die Daten über mehrere Sektoren verteilt werden, müssen jeden Sektor aber komplett ausfüllen. Ein Sektor von 512 Byte erfordert 512 Bytes Daten. Sind die Daten kein Vielfaches des Sektors, müssen die Daten mit Füllzeichen aufgefüllt werden. Diese Füllzeichen müssen gelöscht werden, bevor LabVIEW die Datei liest.
  • Die Daten in der Datei müssen einem Vielfachen der von der Festplatte geforderten Größe zugewiesen werden. Diese Zuweisung wird von LabVIEW durchgeführt und kann nicht geändert werden. Erfolgt die Zuweisung nicht nach den Vorgaben, wird ein Fehler ausgegeben, die Pufferung muss aktiviert und die Datei erneut geöffnet werden.

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Puffern von Daten