Boolesche Bedien- und Anzeigeelemente
- Aktualisiert2025-08-27
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Die auf den Unterpaletten "Boolesch" befindlichen Bedien- und Anzeigeelemente drücken boolesche Werte (TRUE/FALSE-Werte) aus. Zu diesen Elementen gehören z. B. Schaltflächen, Schalter und LEDs.
In der nachfolgenden Liste werden gängige Verwendungsarten boolescher Bedien- und Anzeigeelemente beschrieben, die auf den Unterpaletten "Modern", "Silber", "System" und "Klassisch" zu finden sind.
- Schaltflächen—Ermöglichen die Auswahl eines Befehls per Mausklick auf das Objekt.
- Kippschalter, Umschalter und Schalter—Ermöglichen die Auswahl eines Befehls durch Ändern der Schaltstellung des Objekts.
- LEDs—Zeigen an, dass eine Bedingung erfüllt wurde. Je nachdem, ob die Bedingung erfüllt wurde, schaltet LabVIEW die LED ein oder aus.
- Optionsfelder—Ermöglichen die Auswahl eines Befehls aus einer Liste von Möglichkeiten.
- Auswahlfelder (Nur Systempalette)—Ermöglichen die Angabe eines Ja/Nein-Zustands, wenn nur eine der beiden Optionen (TRUE/FALSE) möglich ist.
- 3-Zustands-Felder (Nur Systempalette)—Ermöglichen die Auswahl der Zustände "TRUE", "FALSE" oder "GEMISCHT". Der Zustand "GEMISCHT" bedeutet, dass die Einstellung für mehrere Objekte gewählt wurde und für manche Objekte TRUE und für manche FALSE ist.
Schaltverhalten boolescher Elemente
Mit dem konfigurierbaren Schaltverhalten boolescher Elemente lassen sich Frontpanel erstellen, die die Funktionsweise physischer Messgeräte wie Oszilloskope und Multimeter originalgetreu nachbilden. Schalt- und Latch-Einstellungen sind insofern ähnlich, dass sie den Wert des booleschen Elements ändern. Der Unterschied besteht lediglich darin, wie das Element wieder in die vorherige Stellung zurückschaltet.
- Schaltendes Verhalten—Ermöglicht es ausschließlich dem Benutzer, zur vorherigen Einstellung des Elements zu wechseln.
- Latch-Verhalten—Ermöglicht es dem VI, das das Element ausliest, das Element in seinen Ausgangszustand zurückzuschalten. Der Benutzer kann das Element zwar auch zurückschalten, aber nur, solange das VI die Einstellung noch nicht abgefragt hat.
| Hinweis Das Latch-Verhalten ist nicht mit lokalen Variablen kompatibel, und wenn es zusammen mit Ereignisstrukturen verwendet wird, werden die entsprechenden Elemente üblicherweise in den Ereignisrahmen "Wertänderung" platziert. |
Zum Ändern des Schaltverhaltens eines booleschen Elements klicken Sie dieses mit der rechten Maustaste an und wählen Sie aus dem Menü Schaltverhalten die gewünschte Einstellung aus. In der folgenden Tabelle werden die drei Arten von Schalt- und Latch-Einstellungen genauer erklärt:
| Funktionsweise | Anwendungsfälle | Beispiel |
|---|---|---|
| Beim Drücken schalten | Ändert seine Einstellung direkt nach Betätigung und behält die neue Einstellung bis zum nächsten Betätigen bei. | Lichtschalter—Das Licht wird beim Betätigen des Elements eingeschaltet und bleibt so lange an, bis der Schalter erneut betätigt wird. |
| Beim Loslassen schalten | Ändert seine Einstellung direkt nach dem Loslassen der Maustaste und behält die neue Einstellung bis zum nächsten Betätigen bei. | Auswahlfeld—Das Auswahlfeld ändert seine Einstellung erst nach dem Loslassen der Maustaste. So können Benutzer die ausgewählte Einstellung durch Wegbewegen des Cursors vor dem Loslassen der Maustaste noch einmal kurz überdenken und ggf. durch Loslassen der Maustaste außerhalb des Elements revidieren. |
| Bis zum Loslassen schalten | Ändert seine Einstellung, wenn die Maustaste angeklickt und gedrückt gehalten wird, und schaltet beim Loslassen der Maustaste in seinen Ausgangszustand zurück. | Türklingel—Die Klingel läutet beim Betätigen des Klingelknopfs und erlischt erst nach dem Loslassen des Knopfs. |
| Latch beim Drücken | Ändert seine Einstellung direkt nach Betätigung und schaltet nach dem Erkennen der Änderung durch das VI in seinen Ausgangszustand zurück. | Notstopptaste—Diese Taste stoppt das System sofort nach Betätigung und kehrt direkt, nachdem das System die Einstellung erkannt hat, in ihre Ausgangsstellung zurück, so dass sie bei Bedarf erneut gedrückt werden kann. |
| Latch beim Loslassen | Ändert seine Einstellung nach dem Loslassen der Maustaste und kehrt zur Ausgangsstellung zurück, nachdem die Änderung vom VI erkannt wurde. | Schaltfläche zum Schließen des Fensters—Die Schaltfläche schließt das Programm erst, nachdem die Maustaste losgelassen wurde und die Anwendung die Änderung erkannt hat. So können Benutzer ihre Entscheidung, das Programm zu schließen, durch Wegbewegen des Cursors von der Schaltfläche nochmals kurz überdenken und ggf. durch Loslassen der Maustaste außerhalb der Schaltfläche revidieren. |
| Latch bis zum Loslassen | Ändert seine Einstellung erst, wenn die Maustaste betätigt und gedrückt gehalten wird. Sobald die Maustaste losgelassen wird, kehrt das Element, nachdem es vom VI abgefragt wurde, in seinen Ausgangszustand zurück. | Roboterbewegungssteuerung—Der Roboter wird bewegt, während das Element gedrückt ist. Nach dem Loslassen des Elements und dem Erkennen dieser Änderung durch das System bewegt sich der Roboter nicht mehr. |
| Hinweis (FPGA Module)Verwenden Sie auf FPGA-Zielsystemen Beim Drücken schalten, Beim Loslassen schalten oder Bis zum Loslassen schalten für ein Bedienelement, das den aktuellen Wert ändert, sobald ein neuer Wert vom Host-VI an das FPGA Zielsystem gesendet wird, und den neuen Wert beibehält, bis ein weiterer Wert vom Host-VI übertragen wird. Verwenden Sie Latch beim Drücken, Latch beim Loslassen oder Latch bis zum Loslassen für ein Bedienelement, das den aktuellen Wert nur ändert, wenn ein neuer Wert vom Host-VI an das FPGA-Zielsystem geschrieben wird, und das auf den vorherigen Wert zurücksetzt, nachdem der neue Wert vom FPGA-Zielsystem gelesen wurde. | ||