LabVIEW PID and Fuzzy Logic Toolkit API Reference

Erweiterter PID-Algorithmus

  • Aktualisiert2023-02-21
  • 3 Minute(n) Lesezeit

Das VI PID - Fortgeschritten arbeitet zwar mit dem gleichen Algorithmus und den Voraussetzungen wie der Algorithmus der PID-VIs, umfasst aber zusätzliche Funktionen, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben ist.

Das folgende Simulationsdiagramm zeigt die vom VI PID -Fortgeschritten durchgeführte PID-Implementierung:

Hinweis  Zum Erstellen eines Simulationsdiagramms, das der vorhergehenden Abbildung ähnelt, ist das LabVIEW Control Design and Simulation Module erforderlich. Mit Hilfe der PID-VIs lassen sich jedoch PID-Regler implementieren. Zum Erstellen von PID-Reglern ist das Control Design and Simulation Module daher nicht erforderlich.

Handbetrieb/Automatikbetrieb

In manchen Fällen müssen Sie möglicherweise den PID-Regler ausschalten und das System manuell steuern (offene Regelstrecke). Das VI PID - Fortgeschritten verwendet eine Methode ähnlich dem Anti-Windup-Algorithmus, um sicherzustellen, dass beim Übergang vom Handbetrieb in den Automatikbetrieb keine Sprünge im Reglerausgangssignal entstehen.

Sollwertgewichtung für Proportional- und Differentialanteile

Unter Sollwertgewichtung versteht man das Anwenden von Korrekturen auf den Fehlerwert des Reglers. Der Eingang Beta (Β), der im Bereich von 0 bis 1 liegen kann, wird folgendermaßen auf den P-Anteil angewendet:

wobei e der Regelfehler ist
SW der Sollwert ist
PV die Prozessvariable ist
Kc die Reglerverstärkung ist

Mit dem Eingang Beta lässt sich das Überschwingen von Sollwertänderungen reduzieren und die Reglerverstärkung zur besseren Störunterdrückung erhöhen.

Der Eingang Gamma (γ), der auch im Bereich zwischen 0 und 1 liegen kann, wird auf den Regelfehler und den D-Anteil angewendet:

Filter für Differentialanteil ()

Der Differentialanteil, der mit Hilfe des VIs PID - Fortgeschritten implementiert wird, basiert auf der Rückwärtsmethode für den Differentialanteil. Je nach D-Anteil, P-Anteil und Sampling-Zeit könnte der Regler jedoch in diesem Fall, besonders bei einer PID-Selbstoptimierung, stark schwingende Ausgangssignale erzeugen. Zum Verhindern dieses Problems bietet dieses VI den Parameter Alpha (), mit dem ein zusätzlicher Filter für den D-Anteil (D) implementiert wird. Mit diesem Filter wird der Bandbreiteninhalt reduziert, der wie folgt definiert ist:

Dabei ist Td die Vorhaltzeit in Minuten.

Implementierung von Fehlerquadratregelung durch den Linearitätsfaktor (L)

Mit dem Eingang Linearität wird am Verstärkungswert eine Linearitätsänderung eingeführt, wie in den folgenden Gleichungen dargestellt:

Der Fehler für das Berechnen des P-Anteils mit einer Regelung mit zwei Freiheitsgraden wird in der folgenden Formel gezeigt:

wobei SWBereich der Bereich des Sollwerts ist
ß der Sollwertfaktor für den PID-Algorithmus mit zwei Freiheitsgraden ist, der mit der Formel für den Proportionalanteil beschrieben wird
L der Linearitätsfaktor ist, der den nicht linearen Verstärkungswert erzeugt, in dem sich die Reglerverstärkung um den Betrag des Regelfehlers vergrößert.

Wenn L gleich 1 ist, dann ist der Regler linear. Bei dem Wert 0,1 ist die Mindestverstärkung des Reglers 10% von Kc. Die Verwendung einer nicht linearen Verstärkung wird als Fehlerquadratregelung bezeichnet.

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