Arbeitet mit einem Array X mit experimentellen Beobachtungen, die auf verschiedenen Leveln eines Faktors gemacht wurden (pro Level ist mindestens eine Beobachtung vorhanden). Es wird eine Einwegvarianzanalyse mit Hilfe des endlichen Modells durchgeführt, bei der das VI prüft, ob der Level des Faktors eine Auswirkung auf das experimentelle Ergebnis hat.


icon

Ein-/Ausgänge

  • c1ddbl.png X

    X enthält alle Beobachtungsdaten.

  • c1di32.png Index

    Index enthält den Level, zu dem die entsprechende Beobachtung gehört.

  • ci32.png Levelanzahl

    Levelanzahl entspricht der Gesamtanzahl der Level.

  • idbl.png f

    f ist das Verhältnis f = msa/mse.

  • idbl.png ssa

    ssa ist ein Maß für die Variation bezogen auf den Faktor.

  • idbl.png sse

    sse ist das Maß für die Variation bezogen auf die zufällige Fluktuation.

  • idbl.png mse

    mse ist die quadratische Mittelwertgröße bezogen auf sse. Sie wird ermittelt, indem sse durch seinen eigenen Freiheitsgrad dividiert wird.

  • idbl.png msa

    msa ist die quadratische Mittelwertgröße bezogen auf ssa. Sie wird berechnet, indem ssa durch seinen Freiheitsgrad dividiert wird.

  • idbl.png tss

    tss ist die Gesamtsumme der Quadrate, die als Maß für die Gesamtabweichung der Daten vom arithmetischen Mittelwert der Grundgesamtheit dient. tss = ssa + sse.

  • ii32.png Fehler

    Fehler gibt alle Fehler oder Warnungen des VIs aus. Zur Umwandlung eines Fehlercodes oder einer Warnung in einen Fehler-Cluster verbinden Sie Fehler mit dem VI Fehler-Cluster aus Fehlercode.

  • idbl.png Sig A

    Bei gegebenem f entspricht sig A der Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen größeren Wert als f erhalten, wenn Sie eine Stichprobe aus einer F-Verteilung entnehmen.

  • Bei der Einwegvarianzanalyse prüft das VI, ob der Level des Faktors eine Auswirkung auf das experimentelle Ergebnis hat.

    Faktoren und Level

    Ein Faktor bildet die Grundlage für die Kategorisierung von Werten. Wenn Sie beispielsweise zählen möchten, wie häufig Probanden ihren Oberkörper aus der Rücklage aufrichten können, ist das Alter eine Grundlage für die Kategorisierung. Für das Alter könnten folgende Level gelten:

    Level 06 bis 10 Jahre alt
    Level 111 bis 15 Jahre alt
    Level 216 bis 20 Jahre alt

    Angenommen, Sie führen eine Reihe von Beobachtungen durch und erheben eine zufällige Stichprobe mit fünf Probanden. Das Ergebnis sieht dann möglicherweise so aus:

    Proband 1 8 Jahre alt (Level 0) 10 Mal
    Proband 2 12 Jahre alt (Level 1) 15 Mal
    Proband 3 16 Jahre alt (Level 2) 20 Mal
    Proband 4 20 Jahre alt (Level 2) 25 Mal
    Proband 5 13 Jahre alt (Level 1) 17 Mal

    Beachten Sie, dass Sie mindestens eine Beobachtung pro Level durchgeführt haben. Dasselbe ist auch für die Varianzanalyse erforderlich.

    Sie stellen dazu die Beobachtungen in Form eines Arrays X mit den Werten 10, 15, 20, 25 und 17 bereit. Mit Hilfe des Arrays Index wird der Level (die Kategorie) festgelegt, für den die Beobachtung gilt. Im vorliegenden Fall hat der Index die Werte 0, 1, 2, 2 und 1. Insgesamt gibt es also drei mögliche Level, so dass Sie an den Eingang Anzahl der Level den Wert 3 übergeben müssen.

    Statistisches Modell

    Bei einer Varianzanalyse wird jedes experimentelle Ergebnis als dreiteilige Summe ausgedrückt. Es sei xim die m-te Beobachtung im i-ten Level. Dann wird jede Beobachtung wie folgt geschrieben:

    xim = µ + αi + εim

    wobei µ der Gesamtmittelwert ist.

    αi ist die Auswirkung deri-ten Stufe des Faktors, d. h. die Differenz zwischen dem Mittelwert deri-ten Stufe αi und dem Gesamtmittelwert

    µ(µi) = µ + αi

    und εim ist eine zufällige Schwankung.

    Hypothese

    Dieses VI testet die Hypothese, dass αi = 0 für i = 0, 1, ..., k - 1, wobei k die Anzahl der Stufenist. Anders ausgedrückt wird mit dieser Hypothese (auch Nullhypothese genannt) ausgesagt, dass kein Level das experimentelle Ergebnis beeinflusst, und es wird nach Widersprüchen gesucht.

    Annahmen

    Es wird angenommen, dass die Grundgesamtheiten der Messungen auf jeder Ebene normalverteilt sind mit dem Mittelwert µi und VarianzσA², und angenommen, dass αi gleich Null ist. Schließlich wird angenommen, dass für jedes i und mεim normalverteilt ist mit Mittelwert 0 und VarianzσA².

    Allgemeine Vorgehensweise

    Mit diesem VI wird die Gesamtsumme tss der Quadrate berechnet, die ein Maß für die Gesamtabweichung der Werte vom Gesamtmittelwert der Grundgesamtheit darstellt.

    tss besteht aus zwei Teilen: ssa, einem Maß für die Veränderung bezogen auf den Faktor, und sse, einem Maß für die Veränderung bezogen auf die zufällige Fluktuation. Anders ausgedrückt,

    tss = ssa + sse.

    Mit dem VI werden die beiden quadratischen Mittelwertgrößen msa und mse aus ssa und sse berechnet, indem ssa und sse durch die eigenen Freiheitsgrade dividiert werden. Je größer msa in Bezug auf mse ist, desto größer ist die Auswirkung des Faktors auf das experimentelle Ergebnis.

    Wenn die Nullhypothese zutrifft, wird der Quotient f = msa/mse einer F-Verteilung mit den Freiheitsgraden k – 1 und nk entnommen. Daraus können die Wahrscheinlichkeiten berechnet werden. Bei gegebenem f entspricht sigA der Wahrscheinlichkeit, dass Sie einen größeren Wert als f erhalten, wenn Sie eine Stichprobe aus dieser Verteilung entnehmen.

    Prüfen der 1D-ANOVA-Hypothese

    Legen Sie fest, wann die Nullhypothese verworfen werden soll. Geben Sie dazu die Wahrscheinlichkeit an, mit der Sie die Nullhypothese fälschlicherweise verwerfen, obwohl sie eigentlich richtig ist. Das ist das Signifikanzniveau bzw. die Irrtumswahrscheinlichkeit, für die üblicherweise der Wert 0,05 verwendet wird. Der Ausgang sigA wird mit dem ausgewählten Signifikanzniveau verglichen, um festzustellen, ob die Nullhypothese akzeptiert oder verworfen wird. Wenn sigA kleiner als das ausgewählte Signifikanzniveau ist, verwerfen Sie die Nullhypothese. Sie müssen davon ausgehen, dass mindestens ein Level eine bestimmte Auswirkung auf das experimentelle Ergebnis hat.

    Formeln

    Es sei xim gleich der m-ten Beobachtung, die auf dem i-ten Level für m = 0, 1, ..., ni – 1 gemacht wurde, und i = 0, 1, ..., k – 1, wobei ni die Anzahl der Beobachtungen auf dem i-ten Level und k die Levelanzahl ist.

    dann

    SigA = Wahrscheinlichkeit{Fk – 1, nk > f}

    Fk – 1, nk

    ist die F-Verteilung mit k – 1 und nk Freiheitsgraden.

    Beispiele

    Die folgenden Beispieldateien sind in LabVIEW enthalten.

    • labview\examples\Mathematics\Probability and Statistics\Unbalanced ANOVA on Rainfall Data.vi