DIAdem-Hilfe

Voraussetzungen zum Abspielen von Videos in DIAdem-VIEW

  • Aktualisiert2023-04-06
  • 4 Minute(n) Lesezeit

Damit Sie ein bestimmtes Video abspielen können, müssen Sie auf Ihrem Rechner das Codec installieren, mit dem die Videodatei codiert wurde. Darüber hinaus muss die abspielende Software das Format der Videodatei unterstützen.

Codecs

Codecs werden verwendet, um Videosignale zu codieren und zu decodieren. Das Codieren, das auch als Encodieren bezeichnet wird, umfasst meist auch eine Komprimierung, um die für die Übertragung benötigte Datenrate zu reduzieren. Auch der für die Ablage in einer Datei benötigte Speicherplatz sinkt um ein Vielfaches. Für die Wiedergabe müssen codierte Videosignale mit demselben Codec wieder decodiert werden. Stärker komprimierende Codecs benötigen meistens mehr Rechenleistung beim Codieren und Wiedergeben der Videos.

Ältere Codecs komprimieren jedes im Video enthaltene Bild unabhängig von den anderen Bildern mit einem Verfahren, das der JPEG-Komprimierung ähnelt. Neuere Verfahren nutzen darüber hinaus die Tatsache, dass die Unterschiede zwischen aufeinander folgenden Bildern oft gering sind. Dieses als Interframe Kompression bezeichnete Verfahren kombiniert Schlüsselbilder (key frames) und Delta-Bilder (delta frames), um Videodateien noch stärker zu komprimieren. Interframe Kompression wird insbesondere beim Streaming von Videos eingesetzt. Codecs ohne Interframe Kompression, wie das DV-Codec, haben aber beim Videoschnitt und als Austauschformat nach wie vor ihre Berechtigung.

Bei der Interframe Kompression enthält ein Schlüsselbild alle Informationen, die zum Anzeigen dieses Bildes erforderlich sind, während ein Delta-Bild Daten von anderen Bildern benötigt, um angezeigt zu werden. Alle Videos enthalten mindestens ein Schlüsselbild am Anfang. Zusätzliche Schlüsselbilder verbessern die Kontinuität der Wiedergabe, erhöhen aber die Dateigröße. Je mehr Schlüsselbilder ein Video enthält, umso einfacher ist die Positionierung innerhalb des Videos beim Abspielen.

Die vom Codec erzeugten codierten Videosignale werden in einer Datei gespeichert. Codecs tragen nicht immer denselben Namen wie das Dateiformat, das sie erstellen. Daher ist es wichtig, zwischen Codecs einerseits und Datei- oder Containerformat andererseits zu unterscheiden. In einem Containerformat wie AVI können Sie verschiedene Video- und Audiospuren, die mit unterschiedlichen Codecs codiert wurden, abspeichern.

Containerformate

Die Softwaretechnik bezeichnet ein Dateiformat, dessen Inhalt mehrere andere Dateiformate erlaubt, als Container. Typischerweise definiert ein Containerformat nur die Art und Struktur, wie der Inhalt aufzubewahren ist. Container ermöglichen so beispielsweise die Speicherung von Audio- und Videospuren in einer Datei. Für Videos werden häufig die Containerformate AVI, MPEG-1, MPEG-2 oder MPEG-4 verwendet. Eine AVI-Datei kann Inhalte wie Bitmaps, Audio- und Videodaten oder RTF-Texte zusammenfassen, die mit unterschiedlichen Verfahren kodiert wurden. Der Typ der Inhalte wird über so genannte Four Character Codes (FourCC) gespeichert. Diese vier Zeichen langen Zeichenketten im Header der AVI-Datei geben an, welcher Codec für die Dekodierung der Daten benötigt wird.

Dateiformate

Für Videos haben sich nur wenige Dateiformate etabliert, wie beispielsweise das WMV-Format (Windows Media Video). WMV-Format ist ein von Microsoft definiertes Dateiformat, das standardmäßig mit dem Windows Media Video 9 Codec (WMV9) codierte Video- und Audioströme enthält. Videodateien können auch mit Windows Media Video 7 Codec oder Windows Media Video 8 Codec (WMV7, WMV8) erzeugt worden sein. Die benötigten Video- und Audio-Codecs werden von der Microsoft Windows Media-Plattform bereitgestellt.    

Videos in DIAdem

Das Hauptaugenmerk beim Abspielen von Videos in DIAdem-VIEW liegt auf der Synchronisierung von Messdaten und Videosignalen. Um die Zeitinformationen der unterschiedlichen Datenquellen zu synchronisieren, muss DIAdem das Video auf bestimmte Zeitpunkte positionieren. Nur so lässt sich die Videodarstellung beim Abfahren der Messdaten mit dem Cursor synchronisieren. Das Positionieren des Videos ist prinzipiell einfacher, wenn das Codec keine Interframe Compression verwendet. Im Allgemeinen können Sie das Abspielen von Videos in DIAdem-VIEW verbessern, indem Sie in den Einstellungen des Codecs mit Interframe Kompression den Abstand zwischen den Keyframes verkleinern. Das Ruckeln beim Abspielen des Videos wird verringert und beginnt später innerhalb des Videos.

Einschränkung 1: Wenn die Abspielgeschwindigkeit bei unveränderter Framerate ungleich 1 ist, kann das Video ruckeln. Das Ruckeln nimmt mit fortschreitender Abspielzeit zu. Beispielsweise kann das Ruckeln bei 10 Sekunden beginnen, ab 20 Sekunden stärker werden und ab 40 Sekunden kann das Video stehen bleiben.

Einschränkung 2: Wie Einschränkung 1. Jedoch ruckelt das Video beim Abspielen meistens weniger so lange die Abspielgeschwindigkeit im Bereich von 0,5 bis 2,0 bleibt.

Falls DIAdem ein Video nicht wiedergeben kann

Je nach Betriebssystem kann es erforderlich sein, dass Sie die MPEG-2-Videoerweiterung aus dem Microsoft Store herunterladen müssen, um ein Video anzuzeigen.

Unter einem Windows Server-Betriebssystem (Windows Server 2008R2 und später) ist standardmäßig keine Multimedia-Funktionalität installiert. Um diese zu installieren, muss das „Desktop Experience“ Feature eingeschaltet werden. Nachdem das vorgenommen worden ist, können Sie erneut versuchen, die Videodatei zu öffnen.

Seit DIAdem 2014 kann DIAdem die folgenden Informationen zu einem Video auslesen und anzeigen:

  • Codec-ID – Identifiziert das Codec anhand eines eindeutigen Codes.
  • FourCC – Der Four Character Code liefert den Typ der Inhalte.

Falls Sie ein Video in DIAdem nicht wiedergeben können, können Sie das Problem meistens beheben, indem Sie das Video im Windows Media Player öffnen. Der Windows Media Player versucht dabei den benötigten Codec zu installieren. Falls der Windows Media Player das fehlende Codec nicht installiert, führen Sie zunächst eine Suche mit den Informationen zu FourCC und anschließend zur Codec-ID durch, um das fehlende Codec zu finden. Die Suche nach dem FourCC-Code sollte schnell zu einem Ergebnis führen.

Falls DIAdem keine zusätzlichen Informationen liefert, können Sie mit Spezialsoftware wie dem kostenfrei erhältlichen GSpot (www.headbands.com/gspot) auslesen, welches Codec Sie zum Wiedergeben Ihrer Videodatei benötigen. Normalerweise liefert eine kurze Recherche im Internet dann das gewünschte Codec. Mit der Software GSpot können Sie darüber hinaus überprüfen, welche Codecs auf dem Rechner installiert sind und welche Codecs zu welchen Four Character Codes (FourCC) gehören.

Um ein Video wiedergeben zu können, setzt DIAdem in den meisten Fällen ein aktives Audiogerät in Ihrem Rechner voraus.

Fehlermeldung "Codec unterstützt keine zeitgenaue Synchronisation": DIAdem kann die Videodatei nicht wiedergeben, weil die für die Positionierung notwendigen Informationen fehlen. Codieren Sie die Videodatei mit einem anderen Codec.

Beispiele

3D-Interpolation | Bird's Eye View-Darstellung | Objekte in Videos einblenden | Planetenbewegung | Synchronisieren von Videos und Waveform-Daten | Synchronisieren von Videos und Waveform-Daten | Verschiedene Darstellungsarten in DIAdem-VIEW | Video und Daten synchronisieren | Video und Daten synchronisieren | Video und Messdaten aufzeichnen

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