Bei den Geräten der X-Serie handelt es sich um die fortschrittlichsten Multifunktions-Datenerfassungsgeräte, die National Instruments bisher auf den Markt gebracht hat. Sie bieten Verbesserungen, die auf die Anforderungen anspruchsvollster Prüf-, Mess-, Steuer- und Regelanwendungen abgestimmt sind.
Die Geräte der X-Serie sind für USB, PCI Express und PXI Express erhältlich und umfassen jeweils Analog- und Digital-I/O sowie vier 32-bit-Counter/Timer.
Die PC-basierten Multifunktions-I/O-Geräte der X-Serie bieten herausragende Leistung. Die Geräte umfassen die Timing- und Synchronisationstechnologie NI-STC3, NI-Streaming-Technologie für USB, eine native Schnittstelle für PCI Express sowie Multicore-fähige Treibersoftware.
» Webcast zur Einführung in die Datenerfassung mit der X-Serie
Abbildung 1: NI bietet Geräte der X-Serie für USB, PCI Express und PXI Express.
Die von NI angebotene Palette von Geräten der X-Serie ist breit, angefangen bei kostengünstigen Geräten bis zu Hochgeschwindigkeitsgeräten mit simultanem Sampling. Tabelle 1 bietet einen Überblick über die Modelle und ihre wesentlichen Spezifikationen.
Modul |
Analogeingänge |
Maximale Sample-Rate am Analogeingang |
Gesamtdurchsatz an Analogeingängen (alle Kanäle) |
Analogausgänge |
Digital-I/O |
Maximale Taktrate der Digital-I/O |
NI USB-6341 | 16 | 500 kS/s | 500 kS/s | 2 | 24 | 1 MHz |
NI USB-6343 | 32 | 500 kS/s | 500 kS/s | 4 | 48 | 1 MHz |
NI USB-6351 | 16 | 1,25 MS/s | 1 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI USB-6353 | 32 | 1,25 MS/s | 1 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI USB-6361 | 16 | 2 MS/s | 1 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI USB-6363 | 32 | 2 MS/s | 1 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI USB-6356 | 8 simultan | 1,25 MS/s pro Kanal | 10 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI USB-6366 | 8 simultan | 2 MS/s pro Kanal | 16 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PCIe-6320 | 16 | 250 KS/s | 250 KS/s | 0 | 24 | 1 MHz |
NI PCIe-6321 | 16 | 250 KS/s | 250 KS/s | 2 | 24 | 1 MHz |
NI PCIe-6323 | 32 | 250 KS/s | 250 KS/s | 4 | 48 | 1 MHz |
NI PCIe-6341 | 16 | 500 kS/s | 500 kS/s | 2 | 24 | 1 MHz |
NI PCIe-6343 | 32 | 500 kS/s | 500 kS/s | 4 | 48 | 1 MHz |
NI PCIe-6351 | 16 | 1,25 MS/s | 1 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PCIe-6353 | 32 | 1,25 MS/s | 1 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI PCIe-6361 | 16 | 2 MS/s | 1 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PCIe-6363 | 32 | 2 MS/s | 1 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI PXIe-6341 | 16 | 500 kS/s | 500 kS/s | 2 | 24 | 1 MHz |
NI PXIe-6361 | 16 | 2 MS/s | 1 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PXIe-6363 | 32 | 2 MS/s | 1 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI PXIe-6356 | 8 simultan | 1,25 MS/s pro Kanal | 10 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PXIe-6358 | 16 simultan | 1,25 MS/s pro Kanal | 20 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
NI PXIe-6366 | 8 simultan | 2 MS/s pro Kanal | 16 MS/s | 2 | 24 | 10 MHz |
NI PXIe-6368 | 16 simultan | 2 MS/s pro Kanal | 32 MS/s | 4 | 48 | 10 MHz |
Tabelle 1: Anwendern steht bei Kanalanzahl, Sample-Rate und Bussystem eine breite Palette von Optionen zur Verfügung.
Bei der Auswahl des passenden Bussystems für eine Anwendung spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Beispielsweise eignet sich USB insbesondere für mobile Anwendungen, die Plug-and-play-Funktionen erfordern. PCI Express und PXI Express hingegen ermöglichen die einfache Synchronisation mehrerer Geräte und bieten die höchstmögliche Bandbreite und geringste Latenz.
In Tabelle 2 werden einige wichtige Faktoren für die Auswahl zwischen USB und PCI Express bzw. PXI Express zusammengefasst.
USB | PCI Express und PXI Express | |
NI-STC3-Technologie | ||
Parallele Ausführung von Analog-, Digital- und Counter-Operationen | ||
Portabilität | – | |
Plug-and-play-Operation | – | |
Integrierte Signalanbindung | – | |
Hohe Bandbreite | – | |
Geringe Latenz | – | |
Unterstützung von LabVIEW Real-Time | – | |
Synchronisation mehrerer Messgeräte | – |
Tabelle 2:Wichtige Faktoren für die Auswahl zwischen USB und PCI Express bzw. PXI Express
Um die Funktionalität und Flexibilität von Multifunktions-Datenerfassungsgeräten zu erweitern, beinhalten die Geräte der X-Serie drei bedeutende Technologien:
1. Timing- und Synchronisationstechnologie NI-STC3
2. Hochgeschwindigkeitsbusschnittstelle für USB und PCI Express/PXI Express
3. Parallele Softwareausführung
Jede Multifunktions-Datenerfassungshardware benötigt einen integrierten Timing-Schaltkreis zur Steuerung analoger, digitaler und Counter-I/O-Kanäle. Die ASIC-Timing-Technologie hat sich dabei über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelt. Die Datenerfassungsgeräte der X-Serie umfassen die Timing- und Synchronisationstechnologie NI-STC3, die vier erweiterte Counter, eine 100-MHz-Zeitbasis sowie zusätzliche Optionen für I/O-Timing und -Triggerung bietet.
Die neue NI-STC3-Technologie der X-Serie bietet vier 100-MHz-Counter mit einer Auflösung von 32 bit. So können nun auch Operationen, die bisher zwei Counter erforderten, mit einem einzelnen Counter-Kanal durchgeführt werden. Soll beispielsweise ein Schrittmotor gesteuert werden, muss häufig eine endliche Zahl digitaler Impulse erzeugt werden. Bisher hätte dafür ein Counter kontinuierliche Impulse erzeugen und ein zweiter Counter als Gate-Eingang für die an den Motor gesendeten Impulse dienen müssen. Bei der NI-STC3-Technologie reicht ein einzelner Counter für diese Aufgabe, sodass ein einziges Gerät der X-Serie bis zu vier Schrittmotoren steuern könnte.
Die Onboard-Zeitbasis jedes Datenerfassungsgeräts stellt den internen „Herzschlag“ dar, der alle digitalen Schaltungen betreibt. Von den Sample-Takten bis zu den Triggerkanälen nutzt alles die Zeitbasis als Referenz, um Taktfrequenzen zu generieren und digitale Pulse zu vermessen. Die NI-STC3-Technologie nutzt eine neue 100-MHz-Zeitbasis für analoges und digitales Timing, die fünfmal schneller ist als die bisheriger Datenerfassungsgeräte von National Instruments. Somit sind Sample-Frequenzen fünfmal genauer, während analoge Trigger innerhalb von 10 ns reagieren können, sobald eine Triggerbedingung erfüllt wird.
Die erweiterte Timing- und Triggerfunktionalität von Datenerfassungsgeräten stützt sich in aller Regel auf Onboard-Counter und komplexes Signal-Routing, damit Datenerfassungsanwendungen über eine spezielle Hardwaretaktung verfügen. Die NI-STC3-Technologie bietet für jede I/O-Gruppe auf einem Multifunktionsgerät völlig unabhängige Sample-Takte und Trigger. Bei wiederholt triggerbaren Erfassungen wird abgewartet, bis eine Triggerbedingung erfüllt wird. Anschließend wird eine endliche Anzahl von Samples durchgeführt und die Triggererkennung anschließend wieder für die nächste Erfassung vorbereitet. Werden für Letzteres Funktionsaufrufe der Treibersoftware genutzt, besteht aufgrund von Softwarelatenz das Risiko, den nächsten Trigger zu verpassen. Die bestmögliche Leistung kann deshalb nur mit einer hardwaregetakteten Methode erzielt werden. Bisher stellten Counter die einzige Möglichkeit dar, hardwaregetaktete kontinuierliche Triggerung zu implementieren. Somit würden Counter verwendet, um eine wiederholt triggerbare Pulsfolge zu erzeugen, die dann intern so geroutet wird, dass sie als Sample-Takt des Analogeingangs fungiert.
Aufgrund der verwendeten NI-STC3-Technologie bei neuen Datenerfassungskarten der X-Serie erfordern analoge Kanäle keine Counter mehr, um wiederholt triggerbare Erfassungen zu implementieren. Darüber hinaus können sich Trigger selbständig und ohne Softwareintervention wieder bereit schalten. Ein weiteres Beispiel für die neuen Timing-Fähigkeiten ist der neue dedizierte Takt für die Erfassung oder Erzeugung hardwaregetakteter digitaler Signalverläufe.
Die Datenerfassungsgeräte der X-Serie sind speziell für Anwendungen mit hohen Durchsatzanforderungen optimiert. Die Geräte der X-Serie für USB bieten hierfür die NI-Streaming-Technologie, während die Geräte für PCI Express und PXI Express eine native Schnittstelle für PCI Express besitzen, um einen höchstmöglichen Durchsatz und geringe Latenz zu ermöglichen.
Die USB-Geräte der X-Serie sind mit der patentierten NI-Streaming-Technologie ausgestattet, die nachrichtenbasierte Übertragungen und geräteseitige Intelligenz nutzt, um einen Hochgeschwindigkeits-Datentransfer in beide Richtungen über USB zur Verfügung zu stellen.
Abbildung 2: Die USB-Geräte der X-Serie umfassen die NI-STC3-Technologie für erweitertes Timing und Triggern und die NI-Streaming-Technologie für maximalen USB-Busdurchsatz.
Durch die Nutzung der NI-Streaming-Technologie ist NI in der Lage, die ersten Multifunktions-USB-Geräte mit simultanem Sampling auf den Markt zu bringen. Die beiden Geräte ermöglichen ein Sampling von 1,25 MS/s bzw. 2 MS/s auf jedem der acht Analogeingänge und umfassen einen Onboard-Speicher von 32 bzw. 64 MS. Aufgrund der hohen Sample-Raten auf allen Kanälen eignen sich die Geräte insbesondere für mobile Ultraschalltests sowie für die Aufzeichnung transienter Signale. Ein langfristiger, kontinuierlicher Betrieb der Geräte hängt vom Host-PC, der Sample-Rate und der Kanalanzahl ab.
» Mehr über die NI-Streaming-Technologie
Mit der Einführung von PCI Express und seiner Integration in den Standard PXI Express verschwinden die Datenengpässe, die Messsysteme bisher einschränkten. Im Gegensatz zur gemeinsam genutzten Bandbreite von 132 MB/s bei PCI stellt PCI Express jedem Gerät dedizierte serielle Datenleitungen und eine theoretische Bandbreite von 250 MB/s pro Richtung zur Verfügung.
Einige Datenerfassungsgeräte verwenden eine brückenbasierte Implementierung, um einen PCI-Entwurf in PCI Express umzuwandeln, wobei die Bandbreite allerdings auf den Stand von PCI beschränkt und eine zusätzliche Latenz aufzuschlagen ist. Die X-Serie von NI bietet stattdessen eine native x1-Schnittstelle („mal eins“) für PCI Express und PXI Express und stellt damit die volle Bandbreite von PCI Express bereit. Die X-Serie mit PCI Express kann in PCI-Express-Steckplätzen von x1 bis zu x16 eingesetzt werden.
Abbildung 3: Die X-Serie für PCI Express kann in jedem PCI-Express-Steckplatz eingesetzt werden, von x1 bis x16.
Außerdem enthält die X-Serie acht DMA-Kanäle, sodass Daten direkt zwischen dem Gerät und dem PC-Speicher übertragen werden können, ohne dass der Hauptprozessor damit beansprucht wird oder zusätzlicher Programmieraufwand nötig ist. Diese acht Kanäle ermöglichen paralleles Daten-Streaming für Analog-I/O, Digital-I/O und alle vier Counter/Timer. Mit einem erweiterten FIFO für 127 Samples für jeden der vier 32-bit-Counter sind jetzt auch gepufferte Counter-Operationen viel schneller als bei bisherigen Geräten möglich, etwa Ereigniszählung oder die Erzeugung eines PWM-Ausgangs.
Wie die meisten internen Busse weist PCI Express eine sehr geringe Latenz auf, sodass es sich hervorragend für Regelanwendungen eignet. Geräte der X-Serie erweitern auch die hardwaregetaktete Einzelwerterfassung auf allen Subsystemen des Geräts.
Um parallel arbeitende Subsysteme innerhalb eines Datenerfassungsgeräts voll ausschöpfen zu können, sind leistungsstarke Treiber und Anwendungssoftware nötig.
Die Treibersoftware für die X-Serie ist NI-DAQmx, die eine einfache, konsistente API für jede Art von Messung und Erzeugung bereitstellt. NI-DAQmx ist multithreading-fähig, sodass Anwendungen entwickelt werden können, welche die Verarbeitung von Mess- und Erzeugungsaufgaben in mehrere Threads aufteilen. Die Treibersoftware NI-DAQmx unterstützt verschiedene Programmierumgebungen, darunter NI LabVIEW, NI LabWindows™/CVI, C/C++, Visual Basic 6 und .NET.
Die Anbindung an NI-DAQmx und Optimierung einer Datenerfassungsanwendung für den Einsatz auf einem Multicore-Computer erfolgt am einfachsten mit der grafischen Entwicklungsumgebung LabVIEW. Dabei wird für jede Messaufgabe eine eigene Verarbeitungsschleife angelegt, die LabVIEW automatisch in mehrere Threads aufteilt. Das Betriebssystem verwaltet dann die optimale Ausführung dieser Threads auf einem oder mehreren CPU-Kernen. So könnte eine Schleife für die PID-Regelung (Proportional Integral Derivative) erstellt werden, die auf einem Kern abläuft, und eine weitere Schleife, die eine Fast-Fourier-Transformation (FFT) auf einem anderen Kern verarbeitet.
Abbildung 3: Die Ein- und Ausgänge eines Datenerfassungsgeräts können mittels Schleifen in LabVIEW auf separaten CPU-Kernen verarbeitet werden.
Die Geräte der X-Serie für PCI Express und PXI Express erfordern NI-DAQmx 9.0 oder neuer, während Geräte der X-Serie für USB NI-DAQmx 9.2 oder neuer benötigen. NI-DAQmx 9.0 verfügt über zwei neue leistungsstarke Funktionen:
Abbildung 5: Die Treibersoftware NI-DAQmx ermöglicht die einfache Synchronisation mehrerer Geräte der X-Serie.
Aufgrund von Fortschritten bei Timing und Triggerung, Busübertragung und Datenverarbeitung stellen Geräte der X-Serie die bisher technisch anspruchsvollsten Datenerfassungsgeräte von National Instruments dar. Durch Ausnutzung modernster PC-Technologien, darunter PCI Express und Multicore-Prozessoren, ist es jetzt möglich, kosteneffiziente Mess-, Steuer- und Regelsysteme zu erstellen, die vom Signal bis zur Software vollständig parallel ausgeführt werden können.
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